Wesel VdK und Caritas kooperieren

Wesel · Der Sozialverband bietet seine wöchentliche Beratung nun im Caritas-Haus am Herzogenring an. Sobald das Altenhilfe-Zentrum der Caritas in der ehemaligen Hotelruine am Bahnhof fertig ist, will der VdK dort einziehen.

Der Sozialverband VdK hat seine wöchentliche Sprechstunde (montags, 12 bis 17 Uhr) an den Herzogenring verlegt. In den Räumen des Caritasverbandes ist damit der erste Schritt für die künftige Zusammenarbeit im Altenhilfe-Zentrum in der ehemaligen Hotelruine am Bahnhof getan. "Der VdK hat hier eine neue Heimat gefunden, bevor wir gemeinsam zum Bahnhof umziehen", sagt Caritas-Direktor Michael van Meerbeck. Beide würden gemeinsame Interessen vertreten, daher ergänze sich das Angebot nicht nur räumlich gut.

"Im Zentrum für Altenhilfe wird es bald eine umfassende Beratung geben", sagt van Meerbeck. "Die Fachberatung Demenz, die Wohnberatung des Kreises und die VdK-Sprechstunde." Der Verband unterstützt seine Mitglieder und Interessierte in sozialrechtlichen Fragen. Unter anderem werden folgende Bereiche abgedeckt: Arbeitslosen-, Krankenversicherungs-, Renten- und Pflegeversicherungsrecht. Zudem vertritt der VdK seine Mitglieder vor Gericht, wenn das Recht gegenüber Behörden und Pflegekassen erstritten werden muss.

Über 50 in einer Sprechstunde

"Derzeit haben wir einen immensen Zulauf", sagt Kreisverbandsgeschäftsführer Robert Walter. "Früher kamen rund 30 Menschen zur Beratung, heute sind es über 50 in einer Sprechstunde." Auch die steigende Mitgliederzahl zeige, wem der Schuh drücken würde. "Das Schwerbehindertenrecht und Probleme bei der Rentenversicherung machen den größten Teil unserer Beratungsarbeit aus", so Walter.

Zwar könnten die VdK-Juristen und Ehrenamtler in den Ortsverbänden nicht jeden Fall bis in die Tiefe prüfen, "aber sie sind Allrounder, können Kontakte zu Pflege- und Wohnberatung vermitteln und erklären, welche Leistungen überhaupt möglich sind."

Zur Rente mit 67 bezieht der VdK differenziert Stellung. "In den Beratungen erleben wir, dass es die Wenigsten aufgrund von Krankheiten und Behinderungen schaffen bis 60 oder 65 zu arbeiten", sagt Walter. "Arbeitsamt und Krankenkassen legen den Betroffenen sogar nahe, in Rente zu gehen, damit sie länger abgesichert sind." Angesichts des demografischen Wandels sei eine Anpassung zwar sinnvoll, "aber es müssen altersgerechte Arbeitsplätze geschaffen werden."

Dass die Bündelung der Beratung im Altenhilfe-Zentrum sowie eine Kooperation der richtige Weg sei, unterstreicht VdK-Vize-Landesvorsitzender Horst Vöge: "2020 werden im Kreis 36 000 Menschen über 80 Jahre alt. Dementielle Erkrankungen werden zunehmen und ein Problem für die Pflegekassen werden."

(RP)
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