Wesel ,Unangenehme Wahrheit’

Wesel · Interview Auf Urlaub verzichten?

KREIS WESEL Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) diskutiert am Freitag im Weseler Preußen-Museum mit Genossen über Finanzfragen. Dabei wird auch über Urlaub gesprochen. Die Ratschläge des Kassenhüters der Nation, den Urlaub für die Altersvorsorge zu opfern, hatten mächtig Wirbel ausgelöst. RP-Redakteur Bernfried Paus sprach mit Hellmut Fischer (55), SPD-Fraktionschef im Kreishaus und Chemiellaborant bei der Solvay, über seine Urlaubsplanung.

Haben Sie einen schönen Urlaub gehabt?

Fischer. Ganz sicher. Ich habe drei Wochen ausgespannt, war eine Hälfte im Harz, die andere im Spessart. Es war sehr schön, und ich habe mich ganz gut erholt.

Dahinter hat Steinbrück ein dickes Fragezeichen gesetzt. Ärgert Sie das?

Fischer Das berührt mich schon. Aber es gehört zu seiner Aufgabe, unangenehme Wahrheiten deutlich auszusprechen. Es ist nun mal so, dass finanzielle Ressourcen immer bescheidener werden. In solchen Zeiten ist die Frage erlaubt, ob wir den gewohnten Lebensstandard in dieser Form weiter aufrechterhalten können. Die Löhne sinken, die Ausgaben steigen. Da taucht irgendwann die Frage auf, was man sich noch leisten kann. Jeder ist aufgerufen, Prioritäten zu setzen. Das wollte Steinbrück plakativ deutlich machen.

Können Sie diejenigen verstehen, die sich aufgeregt haben?

Fischer Durchaus. Besonders, wenn das Budget schon so ausgereizt ist, dass man kaum noch Prioritäten setzen kann.

Fahren Sie noch mal weg in diesem Jahr.

Fischer Erstmal bin ich wieder – neben dem Beruf – politisch gefordert. Aber ich habe noch Resturlaub. Vielleicht geht zwischen Weihnachten und Neujahr noch was.

Wird die Urlaubsdebatte am Freitag ein Rolle spielen.

Fischer Peer Steinbrück wird bestimmt dazu befragt werden.

(RP)
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