Schüler in Wesel sprechen über den Krieg Stell dir vor, es ist Krieg

Wesel · Innerhalb von zwei Tagen mobilisieren sich 2000 Schüler gegen den Krieg und starten eine Demonstration in der Weseler Innenstadt. Wie geht es ihnen, wenn sie die Nachrichten sehen? Und haben sie Angst?

Herzen statt Waffen zwischen Russen und Ukrainern, das wäre schön: Schilder auf der Demo in Wesel.

Herzen statt Waffen zwischen Russen und Ukrainern, das wäre schön: Schilder auf der Demo in Wesel.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Charlotte Albrecht hat sich schon Blasen gelaufen, dabei ist die Demonstration noch gar nicht gestartet. Die Korridore im Konrad-Duden-Gymnasium in der Feldmark in Wesel sind lang. Um vom Büro der Schulleiterin Karen Schneider in die Bibliothek zu gelangen, einem ruhigen Plätzchen mit vier Sesseln zwischen Bücherregalen, muss man einige Glastüren öffnen und hinter sich zufallen lassen, die Smartwatch zählt jeden Schritt mit. Charlotte Albrecht, 18, schwarzer Kapuzenpulli, schwarze Jeans, schwarze Boots, ist in den vergangenen zwei Tagen unzählige Korridore ihrer Schule abgeschritten. Sie hatte eine der größten Schülerdemos des Landes zu organisieren. Was sein muss, muss sein.