Geradezu staatstragend startete der Weseler Stadtrat am Dienstag in seine Sitzung. So wichtig etliche Tagesordnung auch waren: Der Krieg in Osteuropa überlagert in diesen Tagen eben doch alles. Deshalb hielt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zunächst eine Rede, in der sie die Nähe des schrecklichen Geschehens „2000 Kilometer von Wesel entfernt“ mehrfach betonte und die Gefühlslage aller auf den Punkt brachte. „Unerträglich“ seien die Bilder, die uns täglich aus der Ukraine erreichen. Es sei zum Weinen, aber weinen helfe nicht, sagte Westkamp. Sie klagte den russischen Machthaber der Geschichtsklitterung an, zollte dem Mut russischer Friedensdemonstranten Respekt und erinnerte daran, wie sehr wir in Deutschland Freiheit und Demokratie wertschätzen sollten. Die Überleitung zur Vorbereitung auf eintreffende Flüchtlinge folgte auf dem Fuße.