Wesel U 3: Stadt glaubt nicht an Klagen

Wesel · Trotz Rechtsanspruch haben längst nicht alle Eltern von Kleinkindern den erhofften Kita-Platz bekommen. Verwaltung bietet Alternativen an.

 Im "Wesalix"-Betriebskindergarten der Kreisverwaltung werden neun U 3-Kinder – hier die kleine Fina mit Betreuerin Sandra Stephan – versorgt.

Im "Wesalix"-Betriebskindergarten der Kreisverwaltung werden neun U 3-Kinder – hier die kleine Fina mit Betreuerin Sandra Stephan – versorgt.

Foto: Bosmann

Wesels Beigeordneter Dirk Haarmann wirkt entspannt. Obwohl längst nicht alle Weseler Eltern von Kindern im Alter zwischen einem und zwei Jahren die erhofften U 3-Plätze bekommen haben, gibt es bislang niemanden, der gegen die Stadt vor Gericht ziehen will. Dabei wäre das unter bestimmten Voraussetzungen möglich — und ist bekanntlich in Köln auch geschehen. Denn schließlich gilt ab morgen der seit Monaten heiß diskutierte Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

"Aktuell führen wir noch mit Eltern von fünf U 3-Kindern Gespräche, die wahrscheinlich keinen Platz in ihrem Wunschkindergarten gefunden haben", sagt Haarmann. Er ist überzeugt, dass man für alle eine akzeptable Lösung finden wird. Bedeutet: Allen wird man im Umkreis von wenigen Kilometern einen Platz bei qualifizierten Tagesmüttern oder in einer der drei Großtagespflegestellen anbieten können.

264 Ein- und Zweijährige werden mit Beginn des neuen Kindergartenjahres in U 3-Gruppen betreut, weitere 66 in Pflegegruppen mit maximal neun Kindern. Damit erfüllt die Stadt die Quote von 35 Prozent knapp. Tatsächlich aber hatten die Eltern von 420 Kleinkindern (44 Prozent) Bedarf an einem Kita-Betreuungsplatz angemeldet. Da stellt sich die Frage, wie die abgewiesenen Eltern nun ihr Betreuungsproblem lösen. So genau weiß Dirk Haarmann das auch nicht. Er geht aber davon aus, dass einige die Betreuung privat organisieren oder ihren Nachwuchs in die Warteliste des bevorzugten Kindergartens eingetragen haben und abwarten. "Wir sind jedenfalls zufrieden", sagt Haarmann, "dass wir allen Eltern, die sich frühzeitig bei uns gemeldet haben, ein Angebot unterbreiten konnten."

In diesem Zusammenhang verweist er darauf, dass im Oktober die neue Großtagespflegestelle (neun Plätze) in der früheren Hausmeisterwohnung der Brüner-Tor-Grundschule in der Innenstadt eröffnet wird. Der Umbau (Kosten: rund 115 000 Euro) sei so gut wie abgeschlossen. Zudem wolle die Stadt 2014 mit der Erweiterung der Fusternberger Kita Zu den Heiligen Engeln (vier bis sechs Plätze) beginnen. Zusätzliche U 3-Plätze sollen ab August 2014 in folgenden Kitas zur Verfügung stehen: St. Antonius Obrighoven (zwölf), St. Franziskus Schepersfeld (zwölf), St. Marien Büderich (neun), St. Mariä Himmelfahrt (acht) und Waldkindergarten Flüren (drei). Bereits beantragt, aber noch nicht bewilligt, sind vier U3-Plätze in der Lebenshilfe-Kita am Kartäuserweg.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort