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Hamminkeln Tolle Kisten in sausender Talfahrt

Hamminkeln · Die dritte Auflage des Dingdener Bergrennens war wieder ein voller Erfolg. Spaß und Spannung waren garantiert, als sich 24 Teams mit ihren selbst gebauten Vehikeln an den Start wagten. Gut 200 Zuschauer säumten die Strecke und trotzten dem schlechten Wetter.

 Gaudi trotz Regen: Die "Sträflinge" des Teams "Betten ohne Ketten" gingen in Dingden auch ohne Bremse an den Start. Das wurde ihnen erst beim Überqueren der Ziellinie bewusst, aber alles ging glatt.

Gaudi trotz Regen: Die "Sträflinge" des Teams "Betten ohne Ketten" gingen in Dingden auch ohne Bremse an den Start. Das wurde ihnen erst beim Überqueren der Ziellinie bewusst, aber alles ging glatt.

Fahrende Betten, Kutschen wie im alten Rom oder ein umfunktioniertes Velomobil. All das konnte man am Samstag die Krechtinger Straße in Dingden herunter rasen sehen, denn Familie Belting organisierte das dritte Dingender Bergrennen. Jeder mit einer selbstgebauten Seifenkiste konnte an den Start gehen. Einzige Regel: Antrieb verboten.

Im ersten Lauf mussten die Teilnehmer es schaffen, eine Ziellinie in 950 Meter Entfernung zu überfahren, um sich für die nächste Runde zu qualifizieren. Von den 24 Fahrzeugen kamen zehn weiter. Diese traten dann jeweils zu zweit gegeneinander an. Die fünf Gewinner mussten danach noch einmal den Berg hinunter, diesmal mit Zeitmessung. Das Finale bestritten dann die beiden Teams mit den schnellsten Karren.

Fairness und Ehrgeiz

Eigentlich fuhr Marcel Fahrland mit seinem verkleideten Liegefahrrad "Milan" aus Bocholt die schnellste Zeit, doch er gibt zu: "Es wäre gemein, wenn ich mit in die Wertung komme. Ich habe ja nur den Antrieb blockiert. Es hat trotzdem großen Spaß gemacht, hier mitzufahren." Im Finale setzte sich dann Vorjahressieger "Inosit" gegen "Lulli und Fulli" durch. Die sechs Gewinner Maximilian Ebert, Bastian Scheper, Jens und Kevin Maibom, André Klein-Schmeink und Henning Duvenbeck kommen aus Bocholt und sind sich einig: "Es macht immer wieder Spaß, hier mitzufahren. Nächstes Jahr gewinnen wir wieder!"

Das Fahrzeug "Lulli und Fulli" versteigerten die Besitzer auf "amerikanische Art": Wer zuletzt etwas gibt, gewinnt. Der Erlös für die Seifenkiste und alle Einnahmen des Tages durch Kuchen-, Würstchen- und Getränkeverkauf sollen an bedürftige Familien in der Umgebung gehen, wohin genau, das ist noch offen.

Bürgermeister Holger Schlierf als Schiedsrichter befand, dass Ben Hur das schönste Fahrzeug des Tages war. Die fünf Besitzer hatten sich wie Römer verkleidet und ihr Gefährt ähnelte stark einer alten römischen Kutsche, so aufwendig gestaltet und fast so groß wie ein Karnevalswagen.

In der Kategorie Kinderfahrzeuge gewann die "rollende Kiste" von Noah (zwölf), Steven (15) und Elijah (5). Knapp einen Meter hinter der Ziellinie brach ihre Seifenkiste zusammen, und bei der Siegerehrung stellte Holger Schlierf klar: "Die Jungen haben echte Fahrkünste bewiesen, ihren Wagen noch über die Ziellinie zu bekommen. Das hat noch einen Applaus verdient."

Trotz des schlechten Wetters lief am Samstag alles glatt, auch wenn einige Teams für ihre Konstruktion keine Bremse vorgesehen hatten. So riefen die "Sträflinge" von "Betten ohne Ketten": "Und was jetzt?", als sie die Ziellinie überquerten. Doch Jürgen Belting hatte mit so etwas gerechnet und lief hinterher, um die drei auszubremsen. Daniel Mayers, (36), einer der rund 200 Zuschauer: "Ich komme jetzt schon zum zweiten Mal her. Klar haben manche Fahrer ein wenig Ehrgeiz, doch hauptsächlich gilt hier: Dabeisein ist alles!" Auch nach dem spannenden Rennen blieben viele an der Piste, um die Rennereignisse noch einmal Revue passieren zu lassen und den Tag gemeinsam zu beenden.

(todi)
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