Schermbeck Narreteien auf dem Campingplatz

Schermbeck · Am Donnerstag und Freitag präsentierte die Theatergruppe „Frauensache“ vor jeweils mehr als 200 Zuschauerinnen ihr zehntes karnevalistisches Programm.

 Auf einen Campingplatz am Wesel-Datteln-Kanal entführte die Theatergruppe Frauensache die Besucher ihrer zehnten Karnevalsveranstaltung.

Auf einen Campingplatz am Wesel-Datteln-Kanal entführte die Theatergruppe Frauensache die Besucher ihrer zehnten Karnevalsveranstaltung.

Foto: Helmut Scheffler

Auch neun Jahre nach der närrischen Jungfernreise mit dem „MS Frauensache“ haben die zehn Frauen der Theatergruppe „Frauensache“ ihre Begeisterung nicht verloren, ein närrisches Bühnenprogramm aufzuführen. Unter dem Motto „Malle ist uns egal, wir campen am Kanal“ stand das aktuelle Programm, das am Donnerstag und Freitag von jeweils mehr als 200 Zuschauerinnen am Ende einer vierstündigen Präsentation mit sehr viel Applaus bedacht wurde.

Die Frauen hatten die Texte wieder selbst geschrieben.Hinzu kamen der Bau der Kulissen, das Nähen der Kostüme, das Aussuchen der Musik, das Gestalten der Plakate und der Entwurf der Eintrittskarten. Der Aufwand hat sich gelohnt, weil er der örtlichen Närrinnenschar aufs Neue bestätigte, dass auch in der Provinz, fernab von den rheinischen Karnevalshochburgen Mainz, Köln und Düsseldorf, eine mehrstündige Bewegung der Lachmuskeln gelingen kann.

Nach dem eher anstrengenden Programm 2018 im „Fitnessstudio Frauensache“ war in diesem Jahr Relaxen angesagt, nicht in Hawaii und erst recht nicht in Mallorca, sondern auf dem Campingplatz „Frauensache“ irgendwo am Wesel-Datteln-Kanal zwischen den Grenzen zu Dorsten und Gartrop. Ein Campingwagen inmitten einer umzäumten Parzelle bot die passende Kulisse im Ramirez. In diesem Ambiente fühlten sich nicht nur die Theaterfrauen wohl, sondern auch Sandra Döing-Ruthert und Tanja Wiesker, die sich als „Königinnen vom Kanal“ unter die farbenprächtig kostümierten Gäste mischten.

Durch das abwechslungsreiche Programm führte auch in diesem Jahr wieder die von Claudia Oberheim gemimte Putzfrau „Uschi“, die ihren Mann Herbert mit all den Schwächen vorstellte, die so recht zum schrägen Männerbild der Frauen gehören und deshalb reichlich für schallendes Gelächter sorgten.

Den Reigen witziger Szenen eröffnete ein von Ulla Bienbeck gespielter Virus, der über Dr. Leßmann, Aldi und Babsi Grüter zum Kanal gelangte und im Gespräch mit Camperin Petra Becker irgendwann traurig feststellte: „Keiner will mich haben, und wenn sie mich haben, wollen sie gleich mit mir ins Bett und danach wollen sie mich schnell wieder loswerden.“

Während Anette Speckamp und Anja Prinz auf die nächste freie Dusche warteten, blieb ihnen viel Zeit, über Männer im Allgemeinen und im Vorruhestand zu plaudern. Holger, der in 30 Jahren wesentlich ovaler geworden ist und seine Frau im Mini-Unterhöschen vor einer drohenden Blasenentzündung warnt, wurde zum Gelächter der Zuschauerinnen.

Seit ihrem einwöchigen Aufenthalt auf der „Aida“ sind sich Ulla Bienbeck und Ingrid Bienbeck einig, dass ein Aufenthalt auf dem Kreuzfahrtschiff wesentlich preisgünstiger ist als in der Seniorenresidenz, weil es auf dem Schiff neben geregeltem Essen jeden Tag frische Bettwäsche gibt, einen Masseur und eine Krankengymnastin, dazu den Vorteil hat, nach dem Tod nicht unter die Erde zu müssen, sondern die schöne Unterwasserwelt erleben kann. Unter Wasser gingen auch Karin Jasper-Kock und Anne Heuwing, die bei einer U-Boot-Fahrt im Kanal sogar Haien, Korallen, Quallen, Zitronenfischen, einem Kofferfisch und Trompetenfischen begegnen, die allesamt von Personen gemimt wurden.

Tanzen war nie so recht ein Ding für die Theatergruppe Frauensache. Das übernahmen auch in diesem Jahr andere Akteure. Als junge Sterne tanzten Lara Koltz, Katharina Marsfeld, Antonia Endemann und Nina Schulte-Loh zu einem Mix aus „Durta“, „Pacito“ und „Senorita“. Zur Musik von „A little Party never killed nobody“ tanzten die „Neonnights“ Anne Becker, Esther Schlamann, Manuela Gaffke und Helen Becker.

Zwischen den einzelnen Vorträgen luden Jens Halfmann und sein Team zum Schunkeln oder zum Tanzen ein. Auch auf die übliche Polonäse durch den Saal wurde diesmal nicht verzichtet.

Beim Gespräch mit dem Ehepaar Bauer (Petra Becker und Anja Prinz) über ihre Beziehungsprobleme kam die Therapeutin Steffi Ridder aus dem Staunen nicht heraus. Claudia Oberheim und Claudia Gertzmann besangen die gute alte Zeit, in der sie noch schön und sexy waren. Ingrid Becker tanzte mit der Riesenpuppe Cordula Grün zum Hit „Cordula Grün“ von Josh.

Im großen Finale ließ die Theatergruppe anhand einer Dia-Show die bisherigen Karnevalsfeiern seit dem Start im Jahre 2010 Revue passieren, wobei jeweils eine zentrale Figur noch einmal singend auf der Bühne auftrat.

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