Wesel Temposünder am Herzogenring zur Kasse gebeten

Wesel · Beim bundesweit ersten 24-Stunden-Blitzmarathon waren auch in Wesel Polizei und Ordnungsamt im Dauereinsatz.

 Erwischt: Daan van der Mey war gestern auf dem Herzogenring zu schnell unterwegs. Macht 35 Euro. Polizeihauptkommissarin Astrid Krechter kassiert.

Erwischt: Daan van der Mey war gestern auf dem Herzogenring zu schnell unterwegs. Macht 35 Euro. Polizeihauptkommissarin Astrid Krechter kassiert.

Foto: Bosm

Im Radio hatte der Niederländer Daan van der Mey schon davon gehört, dass erstmals in ganz Deutschland ein 24-Stunden-Blitzmarathon durchgeführt wird. Er wusste also Bescheid. Doch trotz der Vorwarnung wurde der Fahrer eines Blumen- und Pflanzentransporters gestern Vormittag mit Tempo 53 auf dem Herzogenring in Wesel erwischt. Dort, im direkten Umfeld von Haupt- und Realschule, sind maximal 30 km/h erlaubt. Polizeihauptkommissarin Astrid Krechter bittet ihn um seinen Ausweis und erklärt ihm sein Vergehen. "53 minus drei Kilometer Toleranzabzug macht Tempo 50. Wären Sie einen Kilometer schneller gewesen, hätte das eine Anzeige bedeutet." So aber muss Daan van der Mey "nur" 35 Euro zahlen. Die Polizeihauptkommissarin kassiert den Betrag sofort. "Das geht doch noch. Bei uns in den Niederlanden wäre das viel teuerer", sagt er.

Zusammen mit den Kommunen und dem Kreis Wesel hat die Kreispolizeibehörde gestern ab 6 Uhr morgens an rund 40 Stellen kontrolliert und Raser zur Kasse gebeten. Dabei machten die Ordnungshüter ganz unterschiedliche Erfahrungen. Während am Herzogenring ein gutes halbes Dutzend Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs waren — darunter auch der Fahrer eines Rettungswagens aus einem Nachbarkreis (44 km/h) — gab's für die Beamten Stunden zuvor an der Emmericher Straße praktisch nichts zu tun. "Der Schnellste dort fuhr 60 statt 50", sagt Polizeihauptkommissarin Astrid Krechter.

Für Polizeioberrat Herbert Ickert, den Leiter der Direktion Verkehr, ist es keine Frage, dass Aktionen wie der bundesweit erste Blitz-Marathon (vier gab's bislang schon in NRW) sinnvoll sind. Allein im ersten Halbjahr 2013 seien die Unfallzahlen um 20 Prozent zurückgegangen. "Wir im Kreis blitzen ja täglich an 20 bis 30 Stellen — vor allem in Tempo-30-Zonen und im Bereich von Schulen." Jeder Verkehrsteilnehmer im Kreis müsse ständig und überall damit rechnen, geblitzt zu werden.

Die genaue Auswertung des heute um 6 Uhr endenden Blitzmarathons folgt.

(RP)
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