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Warten auf den Baustart Südumgehung: Baustart im Frühjahr 2019

Wesel/Mönchengladbach · Nach vielen Verzögerungen gibt es einen neuen Baustart. Zuletzt war auch die dritte und letzte Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss für die wichtige Umgehungsstraße außergerichtlich ausgeräumt worden. 

 Die Ansicht aus der Animation zeigt die geplante Südumgehung im Bereich des Gewerbegebiets Am Lippeglacis.

Die Ansicht aus der Animation zeigt die geplante Südumgehung im Bereich des Gewerbegebiets Am Lippeglacis.

Foto: Stadt Wesel

Im Frühjahr nächsten Jahres soll der offizielle Spatenstich für die Südumgehung (B58n) in Wesel mit Vertretern des Bundes und des Landes stattfinden. Das kündigte am Mittwoch Christoph Jansen, Leiter der Straßen NRW-Regionalniederlassung Niederrhein in Mönchengladbach, an. Zuletzt sei auch die dritte und letzte Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss für die Umgehungsstraße außergerichtlich ausgeräumt worden, teilte Straßen NRW mit. Für viele Autofahrer sind das gute Nachrichten – und doch bedeutet dies eine neuerliche Verschiebung im Zeitplan. Zwar redet Straßen NRW von einem „Spatenstich“ – erste vorbereitende Maßnahmen laufen jedoch schon seit Langem.

Hintergrund: Die Südumgehung ist Teil der Bundesstraße 58 und verbindet die A 57 mit der A 3. Sie soll den Verkehr aus dicht besiedelten Wohngebieten in Wesel fernhalten. Zwei der drei Teilabschnitte sind realisiert: Die Rheinbrücke ist gebaut, bei Büderich ist die Ortsumgehung bereits fertiggestellt. Im Februar 2017 hat die Bezirksregierung den Planfeststellungsbeschluss für die Südumgehung Wesels gefasst. Den Finanzierungsbescheid vom Bund gab es dann im Herbst 2017: Kurz vor der Bundestagswahl konnte die Abgeordnete Sabine Weiss (CDU) mitteilen, dass 107,3 Millionen Euro aus Berlin nach Wesel fließen. Damals hieß es noch, die Verkehrsfreigabe könne 2022 erfolgen. Im Juni 2018 war dann von einer Fertigstellung in 2023 die Rede. In der neuen Mitteilung von Straßen NRW wird nun von 2024 geredet.

Als erste sichtbare Arbeiten stehen der Bau einer „Dichtwand“ und einer Brücke unter der Bahn-Strecke auf dem Programm. Neu ausgeschrieben wird das Verfüllen der Lippe, weil die beauftragte Firma das zugesagte Bodenmaterial nicht liefern kann. „Diese Verzögerung verhinderten aber nicht die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme im Jahr 2024“, betonte Straßen NRW.

Wesels SPD-Fraktionschef Ludger Hovest hatte zuletzt immer wieder die stockenden Arbeiten auf der Baustelle kritisiert. Mit seinem Fraktionskollegen Norbert Meesters hatte er im Sommer auch zu einem Ortstermin geladen. Der Zeitplan könne nicht mehr eingehalten werden, kritisierte Hovest jetzt. „Dieser Zeitplan ist schon seit Jahren überschritten.“ Straßen NRW verfüge schlicht nicht über die nötigen Kiesmassen, um die Straße zu verfüllen. Er zeigte jedoch auch Verständnis dafür, dass auf passendes Material gesetzt werde. „In Büderich hat man im Bereich der Umgehungsstraße irgendwann sogar verfüllte Spritzen gefunden, damals musste die Straße wieder aufgenommen werden, das soll nicht passieren.“

Immer wieder hatte sich Hovest in der Vergangenheit auch als politischer Lobbyist der Kiesindustrie am Niederrhein zu erkennen gegeben. Mit dem Hinweis darauf, dass für den Neubau der Südumgehung Kiesmengen fehlen, spricht er gleichzeitig eine Empfehlung für Kiesabbau aus. In der jüngsten Ratssitzung unkte er, dass die Südumgehung für Wesel das sei, was für Berlin der Flughafen ist: eine niemals fertig werdende Baustelle.

Das NRW-Verkehrsministerium sieht im Lückenschluss der B 58 n ein Projekt von hoher Priorität. „Die Ortsumgehung verbessert die überregional wichtige Ost-West-Verbindung zwischen dem Niederrhein und dem Münsterland. Sie bindet zudem an die in Nordrichtung verlaufende A 31 an“, teilte ein Sprecher des Ministeriums zuletzt mit.

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