Hamminkeln Suche nach Verkehrskonzept

Hamminkeln · Diskussion um Hamminkelns wichtigstes Verkehrsprojekt: HWG, CDU und SPD erhoffen sich neue Ideen der Bürger.

 Raiffeisenstraße: Im Ortskern von Hamminkeln tut sich etwas. Welche Verkehrslösungen sind dafür nötig?

Raiffeisenstraße: Im Ortskern von Hamminkeln tut sich etwas. Welche Verkehrslösungen sind dafür nötig?

Foto: ekkehart Malz

Die Hamminkelner Werbegemeinschaft (HWG) lädt zusammen mit der CDU und der SPD zur Diskussion um die derzeit wichtigste Verkehrsfrage in Hamminkeln ein. Am morgigen Mittwoch, 6. Juni, ab 20 Uhr geht es im Gasthaus Götz um das neue Verkehrskonzept für den Ortsteil Hamminkeln. Das zuletzt kontrovers und ohne Beschluss im Planungsausschuss debattierte Thema treibt Anwohner, Geschäftsleute und Politik um, weil sich mit den Neubauten an der Raiffeisenstraße sowie der Erweiterung des Schulzentrums Diersfordter Straße und der Firmenerweiterung van Nahmen die Rahmenbedingungen erheblich verschieben.

Weil die Verkehrssituation so schwierig ist, wie sie ist, und es keinen Königsweg gibt, liegen offiziell auch keine neuen Ideen vor oder wurden den Stadtplanern im Rathaus zusätzlich vorgelegt. Andererseits: Politik und Verwaltung streben einen gemeinsamen Nenner statt einer zermürbenden Dauerdebatte an, die keinen Sieger haben kann. Zumal weitere Geschäftsansiedlungen und Neubauten möglich sind, die neue Verkehre produzieren. Dass keine neuen Ideen vorliegen, bestätigte gestern Stadtplaner Manfred Boshuven, der extra seinen Urlaub verschoben hat, um bei der Veranstaltung Auskunft geben zu können.

Ebenso trägt der verantwortliche Stadtplaner Thomas Rödel vor. Er hatte die untersuchten Varianten im Planungsausschuss vorgestellt. Sprich: Einbahnstraßensystem im Ortskern mit Verlagerungseffekten auf Nebenstraßen, aber mehr Möglichkeiten für Rad- und Fußgängerverkehr; neue Verbindungsstraße von der Blumenkamper zur Diersfordter Straße, um das Schulzentrum direkt anzubinden (Querspange); Öffnung der Trennung in der Roßmühle mit "verträglichem Mehrverkehr" dort.

"Wir erhoffen uns eine rege Beteiligung und als Fazit eine gemeinsame Meinung gegenüber der Stadt zum neuen Verkehrskonzept", teilt Philipp Terörde, Schriftführer der HWG, mit. So optimistisch sieht es Jörg Adams (SPD) nicht. "Wir wollen hören, wie die Bevölkerung das Thema sieht und hoffen, einen Konsens zu finden und die Entscheidung auf breite Basis zu stellen. Wir sind ergebnisoffen und brauchen das Meinungsbild", sagt er.

Wie schwierig die Lage ist, zeigte der Ausgang im Planungsausschuss: keine Entscheidung, sondern die Absicht, das Konzept erstmal sacken zu lassen. Nun wollen HWG, CDU und SPD gemeinsam antreten.

Vielleicht ist es mit dem angestrebten gemeinsamen Nenner aber schnell vorbei, wenn das alte Thema Westtangente, die den Ortskern entlasten soll, in der Debatte auftaucht. Der Ratsbeschluss, sie zu realisieren, besteht weiter und soll auch nach geltender politischer Mehrheitsmeinung nicht aufgegeben werden.

Die Situation, dass die Stadt nicht an die entscheidenden Grundstücke für die Tangente herankommt, besteht auch weiter. Weshalb Bürgermeister Bernd Romanski (SPD) keine Energie für einen Plan vergeuden will, der sowieso nicht realisierbar ist.

Weit zurück liegt die Idee einer kleinen Tangente parallel zur Diersfordter Straße. Vielleicht taucht sie wieder auf. Der Gestaltungsspielraum insgesamt ist eher gering. Kleine Veränderungen, nicht die große Lösung, sind wahrscheinlich. Zumal es auch ums Geld geht.

(thh)
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