Hamminkeln Stuart Nicol: Tolle Tour zur Kunst in der Region

Hamminkeln · Der "Kunstblogger" besucht in 53 Tagen alle 53 Städte des Ruhrgebiets. Aktuell war er in Schermbeck, Hamminkeln und Wesel zu Gast.

 Stuart Nicol hört aufmerksam zu, als ihm Pater Matthias die Kunstwerke des Marienthaler Klosters näher bringt.

Stuart Nicol hört aufmerksam zu, als ihm Pater Matthias die Kunstwerke des Marienthaler Klosters näher bringt.

Foto: Ekkehart Malz

Stuart Nicol macht immer noch einen gelassenen, ja fast schon entspannten Eindruck. Das ist insofern erstaunlich, weil der 45-Jährige nun schon seit beinahe sechs Wochen quer durch das Ruhrgebiet zieht. Sein Job: als "Kunstblogger" in 53 Tagen sämtliche 53 Städte des Ruhrgebiets besuchen und dabei die Kunst in der Region, aber auch die Menschen, die mit ihr verbunden sind, kennenzulernen.

Die Essener Agentur "at sales", die derzeit am ersten digitalen Kunstführer für das gesamte Ruhrgebiet feilt, hatte den gebürtigen Nordiren auf die "Route 53" geschickt und an den Tagen 39, 40 und 41 seiner Tour standen für Nicol nun Schermbeck, Hamminkeln und Wesel auf dem Programm. Ein Wort kommt dem im Ruhrgebiet aufgewachsenen und mittlerweile in Wien lebenden Nicol dabei immer wieder über die Lippen: "Spannend".

Das glaubt man Stuart Nicol sofort, wenn man ihn bei seiner Arbeit beobachtet. Interessiert hört er zu, wenn ihm der Gahlener Sandmaler Bernd Casper Dietrich von seiner Arbeit berichtet. Er lässt sich einen Tag später von Pater Matthias die umfangreichen Kunstschätze des Klosters in Marienthal zeigen, lernt wenig später den Skulpturen-Park von Peter Krüger in Hamminkeln kennen, um sich abends mit Peter von Bein auf eine beinahe schon romantische Reise durch das Bislicher Heimatmuseum zu begeben.

Tags darauf steht er gegen Mittag bereits im Weseler Willibrordi-Dom, lässt sich die dortige Kunst von Dr. Jörg Empt und Regina Hanke vom Niederrheinischen Kunstverein näher bringen und wirft anschließend noch einen Blick ins Städtische Museum in der Galerie am Zentrum. Und sein Interesse lässt auch nicht nach, als er am Nachmittag bei der Ateliergemeinschaft Z6 an der Zitadelle vorbeischaut. Stets hält er dabei die Kamera drauf, macht Videos und Fotos, fängt O-Töne ein. Zu sehen und zu hören sind seine Eindrücke täglich in nahezu sämtlichen sozialen Netzwerken - hautnah, ungeschminkt, faszinierend.

"Ich lasse alles auf mich wirken, spare mir Bewertungen", beschreibt Nicol die Herangehensweise an dieses ungewöhnliche Projekt, welches er selbst als eine "Super-Geschichte mit vielen tollen Erfahrungen" beschreibt. Nicht zu wissen, was ihn am nächsten Tag erwartet, welche Menschen er trifft und wie er zu ihnen gelangt, das macht für ihn einen zusätzlichen Reiz der "Route 53" aus.

Bis zum 4. Dezember ist Stuart Nicol noch in Sachen Kunst im Ruhrgebiet unterwegs. Inwiefern seine Tour dann in den digitalen Kunstführer einfließen wird, steht derzeit noch nicht fest. Dass Nicol ihn mit Leben füllen könnte, das ist jedoch eine unumstößliche Tatsache.

(me)
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