Anfang August hat die Verwaltung die europaweite Ausschreibung für die komplette Stromversorgung der Stadt gestartet. Jetzt endete das Verfahren. Vier Anbieter sollen sich gemeldet haben — alle eint, dass sie ausschließlich sauberen Strom aus erneuerbaren Energien an die Stadt liefern müssen. Intern läuft das Vergabeverfahren nach offiziellen Angaben betont korrekt weiter, mit der Bekanntgabe des Ergebnisses wartet die Stadt. Sie will keine formalen Fehler machen, um möglichen Widerspruch von Anbietern zu verhindern. Das Ergebnis im umkämpften Strommarkt dürfte den finanziellen Erwartungen entsprechen; in drei Losen ging es um die Liefermenge von 5,6 Millionen Kilowattstunden für die Laufzeit von 2014 bis 2016 mit Verlängerungsoption bis 2017. Als erwartetes Finanzvolumen — hochgerechnet nach Verbrauchsergebnissen von 2011 — wurde im August 3,126 Millionen Euro genannt.

Erstmals hatte die Stadt auf einen Schlag die Stromversorgung getrennt für die drei Bereiche alle städtischen Immobilien von Turnhallen bis Berliner Tor, für Straßenbeleuchtung und für Ampelanlagen ausgeschrieben. Das Thema Europa-Ausschreibung hatte 2011 für Riesenärger gesorgt. Damals holten sich die Stadtwerke Dachau (Bayern) den niederrheinischen Auftrag. Sie verkaufen Strom an die Stadt Wesel aber nur für die Gebäude. Die heimischen Stadtwerke liefern Strom für die Straßenbeleuchtung, RWE für die Ampeln. Formell wird nun das von der Stadt eingeschaltete Ingenieurbüro beauftragt, die Angebotsprüfung zu machen. Rathausintern wurden zuvor die Angebote geöffnet, geprüft und per Niederschrift dokumentiert. Nächste Woche wird das siegreiche Unternehmen benachrichtigt, dann besteht 15 Tage Widerspruchsfrist.