Wesel Stadtwerke steigen in neues Windkraft-Projekt ein

Wesel · Weitere Windräder in Wesel sind ungewiss.

 Die Stadtwerke - hier das Windrad Meerfeld - nutzen sanfte Energie.

Die Stadtwerke - hier das Windrad Meerfeld - nutzen sanfte Energie.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Der Rat als Haupt-Anteilseigner der Stadtwerke hat gestern einen weiteren Schritt des Versorgers in den Ausbau der regenerativen Energien vollzogen. Die Stadtwerke Wesel steigen damit in ein Windkraft-Projekt mit fünf Anlagen im sachsen-anhaltinischen Lindtorf ein. Es handelt sich hier um ein gemeinschaftliches Investment mit drei Partnern: Grünwerke (Stadtwerke Düsseldorf), Stadtwerke Monheim und Neue Energien (Stadtwerke) Hilden. Vorgesehen ist ein 20- bis maximal 33-prozentiger Anteil im Rahmen eines Beteiligungsmodells. Kalkuliert sind zwischen 1,8 Millionen und höchstens 3 Millionen Investition in einen Windpark, der fünf Windmühlen umfasst. Vor dem Rat hatte bereits der Stadtwerke-Aufsichtsrat zugestimmt, nun folgt noch das Votum der Gesellschafterversammlung.

Damit sind die Weseler Stadtwerke strategisch weiter unterwegs, verstärkt in regenerative Energien zu investieren. Sie tun es deutschlandweit sowie in benachbarten Ländern wie Polen und Frankreich. Im Ausland haben sie bereits zusammen mit fünf Stadtwerken und der Steag in insgesamt drei Windparks investiert. Auch Biogas- und Bionenergieanlagen stehen auf dem strategischen Fahrplan der Stadtwerke im Zeitraum von fünf Jahren. Geschäftsführer Franz Michelbrink hat sich die Strategie, mit der die Stadtwerke erstmals überhaupt neue regenerative Geschäftsfelder in den Blick nahmen, entwickelt und vom Aufsichtsrat absegnen lassen.

Darin spielt auch sanfte Energie made in Wesel eine Rolle. Doch ob sich am heimischen Standort jemals Windräder unter der Regie des örtlichen Versorgers drehen, ist ungewiss. Die Stadtwerke haben zwar schon Pachtverträge für Windräderflächen in der Mache, aber planerisch dümpelt das notwendige Flächennutzungsplanverfahren vor sich hin. Zudem ist die Verwaltung spät ins ohnehin langwierige Verfahren eingestiegen. Ein Ende ist nicht abzusehen, bisher gibt es nur eine erste Standortauswahl fürs gesamte Stadtgebiet, die dem vorhandenen Kriterienraster entspricht. Zumal mit Protest aus dem linksrheinischen Raum, wo sich Wesels einzige Windräder drehen, bei weiteren Belastungen zu rechnen ist.

(RP)
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