Wesel Stadtbücherei feiert mit Festakt, Lesung, Chronik

Wesel · Bürgermeisterin Ulrike Westkamp erinnert sich: Als Achtjährige bekam sie in der Thekenbücherei an der Esplanade ihren Kinderleseausweis. Das erste ausgeliehene Buch verschlang sie in Rekordzeit.

 Zu Beginn gab es noch Ausleihstempel und Lesekärtchen.

Zu Beginn gab es noch Ausleihstempel und Lesekärtchen.

Foto: Malz

"Ich habe mich sehr beeilt, wer schnell fertig war, wurde von der Büchereileiterin gelobt, das war schon was", erzählte sie bei der Vorstellung der Aktionen zum 40-jährigen Jubiläum der Stadtbücherei am Standort Centrum und der Rückschau auf eine bildungspolitische Erfolgsgeschichte. Bildung und Lesen - das gehört zusammen. Früher strenger, als Büchereileiterin Hanni Bröckerhoff noch dem Leser mitteilte, was für ihn geeignet sei und was nicht und nur passende Bücher herausrückte. Heute kundennah, wenn Chef Wolfgang Berg von Leseförderung mit Aktionen von "Wesel liest" über "Bücherbabys" bis "SommerLeseClub" berichtet.

Am 16. Januar 1975 wurde die Bücherei im Centrum für das Publikum eröffnet. Mit dem Lesepublikum wird auch gefeiert. Es gab zum Jubiläumstag Aktionen, aktuell läuft ein Gewinnspiel. Und am 30. Januar wird nach einem Festakt ein Blick hinter die Kulissen geboten (Kontakt: Tel. 0281 2032355). "All das, was passiert, bevor Medien in die Ausleihe kommen, wird gezeigt", sagt Berg. Anschließend gibt es einen Festakt und eine Lesung mit Thomas Hesse und Renate Wirth mit Ausschnitten aus ihren Niederrhein-Krimis. Dazu informiert ein Flyer über die Geschichte(n) der Bücherei, viel Anklang finden Vitrinen mit Utensilien aus der Frühzeit der Bücherei, als noch Ausleihstempel und Lesekärtchen Standard waren.

Schon 1925 hatte die Stadt ihre erste Bücherei im Historischen Rathaus. Sie wechselte 1934 in die alte Kommandatur. Nach den Kriegszerstörungen war sie an der Gelißstraße an der Reitzenstein-Kaserne untergebracht, später im Mathena-Rathaus, dann an der Esplanade. Berg wünscht sich, dass Weseler noch Fotos und Dokumente beisteuern, denn aus dieser Zeit sei so gut wie nichts erhalten. Die könnten die Chronik bereichern, die am 30. Januar herauskommt. Geradezu ein Quantensprung war vor 40 Jahren der Wechsel ins Centrum mit VHS und Theaterkasse. Auf 1100 Quadratmetern fanden 35 000 Medien ein neues Zuhause. Der Bestand wuchs. 3850 Leseausweise sind im Umlauf - die Zahl der Kunden liegt wegen vieler Familienausweise höher. 12 Millionen Ausleihen gab es seit 1975. Internetbuchung, Tüv-Zertifizierung und schneller Bucheinkauf sind heute normal.

(thh)
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