Neue Homepage für die Stadt Wesel erfindet seinen Internet-Auftritt neu

Wesel · Vor 20 Jahren ging die erste Homepage der Stadt online, nun steht ein „Relaunch“ an. Bei der neuen Seite liegt der Fokus auf Dienstleistungen, um Bürgern künftig den Gang in das Rathaus zu ersparen.

 So sieht die städtische Webseite von Wesel künftig aus

So sieht die städtische Webseite von Wesel künftig aus

Foto: Stadt Wesel

Ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt die aktuelle Homepage der Stadt, www.wesel.de. Während moderne Internetseiten viel Weißraum haben, frei nach dem Motto „weniger ist mehr“, begegnet einem auf der städtischen Seite vor allem Text. Als habe man versucht, so viele Buchstaben wie möglich in einen begrenzten Platz zu stopfen. Ein Wunder ist das nicht, denn die Seite in ihrem aktuellen Stand stammt aus dem Jahr 2009.

 So sieht die Webseite aktuell aus.

So sieht die Webseite aktuell aus.

Foto: Stadt Wesel

„Gemessen an der Schnelllebigkeit des Internets kann man von einer ganzen Epoche sprechen“, sagt Swen Coralic von der Stadt Wesel. Die Stadt präsentierte nun ihren künftigen Internet-Auftritt, der aufgeräumt und modern wirkt. Die Seite soll noch in diesem Sommer von der Verwaltung mit Inhalt gefüllt werden.

Ein Rückblick auf die Geschichte der städtischen Seite und der digitalen Infrastruktur im Rathaus verdeutlicht, wie rasch die Digitalisierung in alle Lebensbereiche eingedrugen ist. Genau 20 Jahre ist es her, dass die erste Wesel-Homepage an das World Wide Web angeschlossen wurde. Aus heutiger Sicht beinahe unvorstellbar, dass damals nicht jeder im Rathaus einen Computer hatte. „Nur die Ausgewählten“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Im gesamten Kreis hatten damals nur 20.000 Haushalte, oder zehn Prozent, einen Internetanschluss. Nach und nach erweiterte die Stadt ihr digitales Angebot. Im Jahr 2009 wurde wesel.de grundsaniert – mit einem Geoportal, barrierefreien sowie in Englisch und Niederländisch übersetzten Inhalten und der historischen Rubrik „Damals“.

Seit dem Update von 2009 hat sich einiges getan. Nutzer greifen nicht mehr wie früher vor allem aus ihren Windows-Rechnern auf die Webseite zu, sondern am häufigsten über ihre Smartphones. Dafür ist die Seite allerdings nicht gemacht. Was kein Vorwurf sein soll – denn wie schnell es kommen sollte, dass fast jeder einen enorm leistungsfähigen kleinen Computer mit Internetzugriff in seiner Hosentasche herumträgt, war kaum absehbar. Öffnet man also wesel.de auf dem Handy, muss man frustriert zoomen, hin- und herswipen und irgendwie versuchen, die kleinen Felder anzuklicken. „Responsive Design“ heißt es im Fachjargon, wenn Seiten auf allen Geräten gut aussehen und einfach zu bedienen sind. Das soll die neue Version sein. Darüber hinaus – mehr Fotos, weniger Text, Fokus auf Symbole, die sofort zu verstehen sind.

Es geht um mehr als die Optik, auch neue Funktionen sollen hinzu kommen. „Wir wollen den Fokus auf Dienstleistungen legen“, heißt es bei der Stadt. Will man einen Wahlschein beantragen, benötigt man eine Urkunde vom Standesamt oder will man seinen Hund anmelden, kann man das jetzt schon über die Homepage tun. Künftig soll aber noch mehr möglich sein, inklusive digitaler Unterschriften. Etwa 500 Dienstleistungen sollen im Sommer bereitstehen. Damit spare der Bürger Zeit und Porto. Digitale Lösungen sind auch für die Verwaltung  praktisch – dadurch muss man im Rathaus nicht mehr über unleserlich ausgefüllte Formulare grübeln.

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