Hamminkeln Stadt sucht künftige Parkflächen in Dingden

Hamminkeln · Nach Mehrhoog und Loikum gab es nun auch mächtigen Knöllchen-Ärger in Dingden. Nun rekrutiert die Stadt in Wohngebieten neue Stellplätze, um die Parkplatznot zu lindern. Das soll Bürger beruhigen.

 Den Parkplatz am Bahnhof Mehrhoog nutzen Pendler, da der RE 5 nach Emmerich zur Zeit schon in Mehrhoog endet beziehungsweise abfährt.

Den Parkplatz am Bahnhof Mehrhoog nutzen Pendler, da der RE 5 nach Emmerich zur Zeit schon in Mehrhoog endet beziehungsweise abfährt.

Foto: Ekkehart Malz

Die plötzliche Parkplatznot am stark von Pendlern frequentierten Mehrhooger Bahnhof wird jetzt auch von der Verwaltung in den Blick genommen. Zunächst hatte es geheißen, dass dort keine Probleme bekannt seien (RP berichtete).

Doch die Realität sieht zurzeit anders aus. Deshalb reagiert die Stadt nun und sucht unbürokratisch nach Stellplatzalternativen. Sie ist auch verstärkt in Wohngebieten in Mehrhoog und Dingden unterwegs. Nicht um Falschparkern Knöllchen zuzustecken, was, wie berichtet, für erhebliche Verstimmung bei vielen Anwohnern gesorgt hatte, sondern um zusätzliche Stellflächen in den Wohngebieten zu rekrutieren. Die SPD hatte das beantragt, damit Falschparken nicht nur geahndet wird, sondern auch nach Lösungen für das zugrundeliegende Problem gesucht wird.

Dahinter steckt auch ein guter Teil Gesinnungswandel. Gegenüber der RP hatten sowohl Ordnungsdezernent Robert Graaf als auch Bürgermeister Bernd Romanski die Knöllchen, ausgelöst durch den städtischen Außendienstler für Straßenbegutachtung, gutgeheißen. Vergehen sei eben Vergehen, egal ob bisher "Gewohnheitsrecht" geherrscht hätte oder nicht.

Nun regte sich quasi eine ganze Straße auf. Ergebnis: Der Gehweg auf einer Seite der Kondringstraße wird zum Parken freigegeben. Graaf findet das gut und hat auch andernorts Veränderungen zu melden. Im Mehrhooger Vogelviertel - Meisen- und Starenweg - habe man bei Ortsbegehungen bereits 13 geeignete Flächen gefunden, die man als Parkplätze nutzen und ausweisen könne. "Da sind wir jetzt sehr aktiv und gehen auch in Wohngebiete anderer Ortsteile", sagte er.

Ganz anderen Druck verspüren Pendler am Bahnhof Mehrhoog. Viele kämpfen morgens unter dem Zeitdruck des Fahrplans um einen passenden Parkplatz. "Da stellen Leute in zweiter und dritter Reihe ihre Wagen ab. Ich selbst habe meine Eltern gebeten, mein Auto abzuholen, ich konnte es einfach nicht so stehenlassen, wie ich es tun musste", sagte ein junger Pendler, der mit dem 6.45-Uhr-Zug nach Düsseldorf muss.

Reisende berichten, dass der RE 5 vermutlich wegen Bauarbeiten der Bahn in Mehrhoog endet und abfährt. Pendler aus den umliegenden Dörfern - viele KLE-Kennzeichen belegen dies - fahren mit dem Auto zum Halt Mehrhoog. Aus welchem Grund und für welche Zeit die Verhältnisse so sind und bleiben, ist bei der Stadt unbekannt. Sie hat aber ein Bündel von Sofortmaßnahmen angekündigt.

Die Tiefbauabteilung soll nun schnellstens Bewuchs am Pendlerparkplatz zurückschneiden, um auch die Ränder beparkbar zu machen. Ein in Richtung Dorfplatz stehender Poller soll versetzt werden, um Platz zu schaffen. Dann, so Graaf, wolle man der Bahn vorschlagen, ob sie nicht vorübergehend den Platz der ehemaligen Gaststätte Pollmann als P+R-Parkplatz haben will. Schließlich gibt es vier fast ständig freie Behindertenparkplätze. Das Ordnungsamt will nun mit dem Behindertenbeauftragten klären, ob so viele Kapazitäten nötig sind und wie viele davon parkfrei gemacht werden können.

(RP)
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