Wesel Stadt muss 150 Flüchtlinge unterbringen
Wesel · Bezirksregierung erwartet, dass Wesel bis Mittwochabend eine zentrale Unterkunft vorweisen kann.
NRW: Hier kommen die Flüchtlinge als erstes an
Kaum aus dem Urlaub an den Schreibtisch zurückgekehrt, wurde Bürgermeisterin Ulrike Westkamp gestern mit einer schweren Aufgabe konfrontiert: Die Stadt muss 150 Flüchtlinge unterbringen. Das Fax der Bezirksregierung Düsseldorf mit der Bitte um Amtshilfe, was einer Anweisung gleichkommt, kam um 14.30 Uhr im Weseler Rathaus an. Nach einem Telefonat mit Regierungsvizepräsident Roland Schlapka, Kontaktaufnahme mit der Weseler Kreisverwaltung und ausgiebiger Sitzung mit den Fachleuten teilten Ulrike Westkamp und Ordnungsdezernent Klaus Schütz gestern Abend die ersten Fakten mit. Demnach gilt es, bis Mittwochabend, 18 Uhr, eine zentrale Unterkunft für die Neuankömmlinge vorweisen zu können.
Wo und wie die Menschen untergebracht werden können, steht noch nicht fest. Wie es in dem Schreiben der Bezirksregierung heißt, müssen die Flüchtlinge sofort und vorübergehend sowie für mindestens drei Wochen eine Bleibe finden. Und zwar an einer Stelle. Hinweise Wesels, dass die Stadt am liebsten die Strategie der dezentralen Unterbringung verfolgt, fruchteten laut Westkamp nicht. Sie machte im RP-Gespräch auch deutlich, dass es sich bei der noch zu findenden Lösung um eine staatliche und nicht um eine städtische Einrichtung handeln wird. Dennoch sind eine Versorgung und eine Rund-um-die Uhr-Betreuung auf die Beine zu stellen.
Ebenfalls unbekannt ist bis dato die Zusammensetzung der Gruppe nach Herkunft, Alter und Geschlecht. Es ist jedoch davon auszugehen, so Westkamp, dass Kinder dabei sein werden. Diese aber, so Westkamp mit Blick auf das nahende Ferienende, müssten nicht hier beschult werden, denn sie würden weiterverteilt auf andere Orte. Klaus Schütz zog als Vergleich heran, dass es sich bei der Einrichtung um etwas handelt, "wie eine Außenstelle der Erstaufnahme".
