Leichtathletik Zieleinlauf im Fackelschein

Leichtathletik · Rekordfeld beim Moonlight-Lauf: 402 Teilnehmer starten beim Rennen auf der beleuchteten Strecke am Auesee und loben die Veranstaltung in den höchsten Tönen. "Es war wieder wunderschön", sagt Triathletin Mareen Hufe.

 Die besondere Atmosphäre beim Moonlight-Lauf: Die Teilnehmer rennen die letzten Meter im Auestadion durch ein Spalier von Fackeln und Zuschauern.

Die besondere Atmosphäre beim Moonlight-Lauf: Die Teilnehmer rennen die letzten Meter im Auestadion durch ein Spalier von Fackeln und Zuschauern.

Foto: Jürgen Bosmann

Dieter Kloß lief am Freitagabend entspannt durch den Zielraum im Auestadion und strahlte über das ganze Gesicht. "Kneifen Sie mich doch einmal", sagte der Vorsitzende der Lauffreunde HADI Wesel. So richtig konnte der Organisator des Weseler Moonlight-Laufs einige Minuten, nachdem der letzte Teilnehmer die Ziellinie überquert hatte, noch immer nicht fassen, welche Anziehungskraft die Veranstaltung wieder ausgeübt hatte. 402 Teilnehmer gingen bei der fünften Auflage des sieben Kilometer langen Rennens über die beleuchtete Joggingstrecke am Auesee an den Start. Das Rekordergebnis von 341 Meldungen aus dem Jahr 2011 wurde damit noch einmal deutlich getoppt. "Ich frage mich dauernd, ob das alles wahr ist", sagte Dieter Kloß, der stolz hinzufügte: "Und ich habe von allen Teilnehmern, mit denen ich gesprochen habe, nur Lob gehört."

Einer, der schon unzählige Rennen in seiner langen Laufbahn als Langstreckler bestritten hat, gehörte dazu. "Es gibt weit und breit keine Veranstaltung mit einer so schönen Atmosphäre", sagte der 81-jährige Helmut Bourry. Wesels Lauf-Urgestein ist nicht mehr so oft am Start, nachdem ihm vor zwei Jahren ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde. Doch das von HADI Wesel und der Zeitmessfirma taf-timing organisierte Rennen am Auesee, bei dem die Teilnehmer am Ende durch ein Spalier von Fackeln ins Ziel laufen, möchte Helmut Bourry nicht missen.

Auch Mareen Hufe genoss die Teilnahme beim Rennen mit dem besonderen Flair. "Einen schöneren Zieleinlauf gibt es bei Veranstaltungen in der Region nicht", sagte die Weltklasse-Triathletin, die im Ziel zahlreiche Teilnehmer abgeklatscht hatte. Dass sie in 28:25 Minuten den dritten Platz bei den Frauen belegt hatte, war für die 34-Jährige nur Nebensache. "Der Lauf war wieder wunderschön – nur das zählt", sagte Hufe, die noch eine harte Trainingseinheit in den Beinen hatte. Sie war tagsüber 180 Kilometer mit dem Rad gefahren. Schnellste Frau auf der Strecke war Annika van Hüüt (LG Alpen) in 27:48 Minuten.

Auch Jan-Matti Becker (pro homine), der das Rennen in 24:13 Minuten mit deutlichem Vorsprung vor Sascha Hubbert (Essen, 25:00) gewann, schwärmte in den höchsten Tönen. "Das ist die netteste Veranstaltung, die ich kenne. Und die Organisatoren sind ganz feine Typen", sagte Becker, der am kommenden Sonntag schon wieder seine Runde um den See drehen wird. Dann ist er beim Dreiwiesellauf dabei.

Und wenn einige der Teilnehmer, die am Freitag noch einige Zeit bei Bier und Bratwurst zusammensaßen, im nächsten Winter wieder über die beleuchtete Strecke am See laufen, werden ihnen dort noch mehr Lichter aufgehen. Die große Resonanz beim Rennen am Freitag sorgt dafür, dass durch das Startgeld genug eingenommen wurde, um den Unterhalt für die Leuchten ein weiteres Jahr mühelos finanzieren zu können. "Es ist sogar noch genug Geld vorhanden, um schon bald ein oder zwei neue Lampen an Stellen, die noch besser ausgeleuchtet sein könnten, aufzustellen", sagte Dieter Kloß. 24 Leuchten stehen bislang schon an der 3,5 Kilometer langen Runde, die 2007 eingeweiht wurde.

(RP)
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