Leichtathletik WTV-Asse freuen sich auf ihr Heimspiel
Wesel · Kai Köllmann träumt bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft im Auestadion von einer Staffel-Medaille. Hochspringer Torsten Sanders geht den zweiten Wettkampf nach einem Bänderriss locker an. Stephan Sanders will ins Hürden-Finale.
Ihre Ziele sind unterschiedlich. Doch eines haben die drei Asse des Ausrichters Weseler TV, die sich am Wochenende bei der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft der Junioren im Auestadion Chancen auf eine vordere Platzierung ausrechnen können, gemeinsam. Sie freuen sich unheimlich auf ihr Heimspiel. "Es ist schön, einen so wichtigen Wettkampf im eigenen Stadion bestreiten zu können. Das ist zusätzliche Motivation", sagt Kai Köllmann vor den Titelkämpfen, die am Samstag um 13.30 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr beginnen.
Der 17-jährige Sprinter ist die größte Medaillenhoffnung des Gastgebers. Köllmann macht auch keinen Hehl aus den Ambitionen, die er mit der 4 x 400-Meter-Staffel der SG Rhede-Sonsbeck-Wesel im Zeit-Endlauf (Sonntag, 16.10 Uhr) hat. "Wir wollen eine Medaille angreifen. Silber oder Bronze ist drin, wenn alles optimal klappt", sagt Wesels Sportler des Jahres. Er wird der Schlussläufer des Quartetts sein, in dem außerdem Rik Derksen, Matthias Gries und Philipp Scheer (alle LAZ Rhede) starten.
Dem großen Ziel Staffel-Medaille ordnet der WTV-Sprinter, der am Pfingsten beim Sportfest in Regensburg Bestleistungen über 100 Meter (10,76 Sekunden) und 200 Meter (21,49) erzielt hat, alles unter. "Ich wäre gerne auch über 100 und 200 Meter gestartet. Doch ich werde mich für die Staffel schonen", sagt Köllmann. Nur den Vorlauf über 100 Meter (Samstag, 17.25 Uhr) will der WTV-Athlet bestreiten, "um schon einmal die Atmosphäre bei den Meisterschaften zu schnuppern". Aufs Finale würde er dann verzichten - die Staffel geht vor.
Eine Medaille hätte auch Torsten Sanders vor einigen Wochen noch wie selbstverständlich als Ziel ausgegeben. Jetzt ist der Hochspringer des Weseler TV froh, dass er überhaupt rechtzeitig für sein Heimspiel wieder fit geworden ist. Ein beim Oster-Trainingslager in Rostock erlittener Bänderriss durchkreuzte die Pläne des 19-Jährigen, der 2013 bei der Junioren-DM die Bronzemedaille gewann. "Ich mache mir keinen großen Druck. Mein Ziel ist es, Saison-Bestleistung zu springen", sagt Torsten Sanders. Dafür müsste der WTV-Athlet im Wettkampf, der am Samstag, 16.45 Uhr, beginnt, 2,12 Meter überqueren.
Sanders legte in Regensburg mit 2,10 Metern ein beachtliches Comeback hin. "Ich war beeindruckt, wie Torsten sich zurückgemeldet hat. Es wäre eine große Leistung, wenn er eine Medaille gewinnen würde. Doch die Wahrscheinlichkeit ist nicht so groß, dass ihm das gelingt", sagt Landestrainer Hans-Jörg Thomaskamp (Leverkusen), bei dem die WTV-Hochspringer ihr Technik-Training absolvieren. Die Chancen des Weselers sind allerdings etwas gestiegen. Denn der Titelanwärter Nummer eins ist nicht dabei. Mateusz Przybylko (Leverkusen) muss wegen eines Bänderrisses passen.
Stephan Sanders, der seine Bestzeit am vergangenen Wochenende in Gladbeck auf 14,44 Sekunden gesteigert hat, will sich am Sonntag, 11.50 Uhr, im Vorlauf über 110 Meter Hürden für das Finale (13.50 Uhr) qualifizieren. "Wenn er eine solide Leistung im Vorlauf zeigt, sollte das klappen", sagt der Rheder Trainer Jürgen Palm, der den Hürdensprinter des WTV betreut.
Stephan Sanders möchte seine Bestmarke noch einmal toppen. "Es wäre toll, wenn ich eine Zeit unter 14,40 Sekunden laufen könnte", sagt der 21-Jährige, der sich momentan wieder ganz auf die Leichtathletik konzentriert. Denn als Fußballer des PSV Wesel hat er noch ein paar Wochen Pause. Sanders hofft, dass der eine oder andere Teamkollege vom PSV am Sonntag ins Stadion kommt, um ihm die Daumen zu drücken. "Es werden auf jeden Fall einige Verwandte und Freunde unter den Zuschauern sein. Deshalb wird es ein besonderer Wettkampf für mich sein", sagt Sanders.
