Fußball "Wir haben Qualität im Team"

Fußball · Fußball-Landesligist PSV Wesel mischt im oberen Tabellendrittel mit. Für Trainer Roger Rütter ist das keine Überraschung. Mit dem Thema Aufstieg befasst er sich noch nicht. "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen."

 Roger Rütter will oben bleiben: "Das mittelfristige Ziel muss sein, sich in der Spitzengruppe der Landesliga zu etablieren."

Roger Rütter will oben bleiben: "Das mittelfristige Ziel muss sein, sich in der Spitzengruppe der Landesliga zu etablieren."

Foto: Ekkehart Malz

Der PSV Wesel, der in den vergangenen beiden Spielzeiten lange um den Verbleib in der Fußball-Landesliga bangen musste, mischt im dritten Jahr in der Klasse in der Spitzengruppe mit. Acht Spiele in Folge hat er mittlerweile ohne Niederlage überstanden. Am Sonntag hätte das Team mit einem Sieg beim VfB Uerdingen sogar den Sprung an die Spitze schaffen können. Er wurde verpasst, weil der PSV beim 1:1 viele Chancen vergab. RP-Sportredakteur Joachim Schwenk sprach mit Roger Rütter, dem Trainer des Tabellenvierten.

Wie groß ist Ihre Enttäuschung über die verpasste Tabellenführung?

Rütter Ich war nur vom Ergebnis enttäuscht, weil wir Chancen genug hatten, das Spiel zu gewinnen. Die Tabellenführung wäre eine schöne Momentaufnahme gewesen. Aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass wir es nicht geschafft haben.

Warum?

Rütter Wenn man Spitzenreiter ist, wird man von den Gegnern anders wahrgenommen, als wenn man Vierter ist. Wir dürfen ja auch nicht vergessen, wo wir herkommen. Letztes Jahr um diese Zeit ging es für uns noch um den Klassenerhalt. Deshalb müssen wir die Kirche im Dorf lassen.

Ist der PSV noch kein Spitzenteam?

Rütter Wir sind noch nicht reif genug dafür. Wir bringen uns immer wieder in schwierige Situationen, weil wir nicht abgeklärt genug sind. In den letzten acht Spielen sind wir sechs Mal in Rückstand geraten. Das passiert einer echten Spitzenmannschaft nicht.

Was ist ein realistisches Ziel für Sie?

Rütter Wenn alle Spieler fit bleiben und weiter so gut mitziehen, ist ein Platz unter den besten sechs Mannschaften möglich. Unser Vorteil ist, dass wir locker aufspielen können. Niemand verlangt den Aufstieg von uns. Und diesen schweren Rucksack werden wir uns jetzt auch noch nicht auflasten. Wenn wir im März oder April immer noch ganz oben stehen, dann kann und muss man sich über das Thema unterhalten. Jetzt sind wir erst einmal froh, dass wir nach neun Spielen schon so viele Punkte geholt haben wie in der Hinserie der vergangenen Saison.

Wäre die Niederrheinliga überhaupt machbar für den PSV Wesel?

Rütter Damit habe ich mich noch nicht befasst. Aber ich wüsste auf Anhieb nicht, warum sie nicht machbar sein sollte. Doch jetzt muss das mittelfristige Ziel erst einmal sein, sich in der Spitzengruppe der Landesliga zu etablieren. Dann sehen wir weiter. Wir machen das Schritt für Schritt. Der nächste ist der Bau der Tribüne, damit noch mehr Zuschauer kommen, um unser junges Team zu unterstützen, das diese Hilfe auch braucht.

Hatten Sie gehofft, dass es so weit nach oben gehen könnte?

Rütter Ich war schon der Ansicht, dass wir im ersten Drittel mitspielen können, wenn es optimal läuft. Dafür sprach einiges. Wir haben große Qualität in der Mannschaft und einen großen Kader, der es uns ermöglicht, Ausfälle zu verkraften. Wir haben viele junge und hungrige Spieler im Team. Wir haben ein tolles Umfeld mit Co-Trainer, Torwart-Trainer und Physiotherapeut. Es ist schon ein großes Paket, das wir da geschnürt haben. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort