Fußball Viktoria Wesel: große Mehrheit für Fusion mit Zebras

Wesel · Der erste Schritt zur Fußball-Ehe im Lippestadion wurde gestern Abend im Eiltempo gemacht. Nur gut eine halbe Stunde dauerte die außerordentliche Mitgliederversammlung von Viktoria Wesel, bei der es eine große Mehrheit für eine Fusion mit BW Wesel gab. 45 der knapp 200 Mitglieder waren anwesend. 38 Mitglieder stimmten nach kurzer Diskussion für eine Verschmelzung mit den Zebras, drei waren dagegen, vier enthielten sich.

Vorsitzender Walter Großmann und sein Stellvertreter Willi Trippe hatten zu Beginn des Treffens im Clubheim deutlich gemacht, dass es für Wesels ältesten Fußball-Club keine Alternative zum Zusammenschluss mit den Zebras gibt, mit denen sich die Viktoria das Stadion teilt und bei der Jugend schon eine Spielgemeinschaft bildet. "Es ist keine Liebesheirat. Doch unsere Mitgliederzahlen und Einnahmen sind rückläufig. Wir kämpfen um unsere Existenz. Ohne Sponsoren hätten wir die Tore schon schließen müssen. Eine Fusion ist kein Wunschkonzert, sondern aus wirtschaftlichen Gründen zwingend notwendig", sagte Großmann.

Trippe betonte, dass es nicht leichtgefallen sei, über den Zusammenschluss nachzudenken. "Aber wir haben uns mit unserer Entscheidung leichter getan, als klar war, wohin der Weg des Vereins sonst führen würde." Großmann erinnerte daran, dass die Viktoria 1910 auch aus einem Zusammenschluss des Katholischen Gesellenvereins und Vorwärts Wesel entstanden ist.

Ein Vorstandsmitglied der Zebras war nicht bei der Versammlung. Rudi Schelleckes, Geschäftsführer von BW Wesel, saß nur ein paar Meter entfernt im Clubheim der Zebras. Er wurde von der RP über den Ausgang der Abstimmung informiert. "Das Ergebnis ist gut. Beide Vereine schaffen es alleine nicht mehr", sagte er. Die Zebras sind jetzt am Zug. Der Verein wollte eigentlich auch gestern über die Fusion abstimmen. Doch er musste seine Versammlung verschieben, weil Vorstandsmitglieder verhindert gewesen wären. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Großmann: "Wir erwarten, dass die Versammlung der Zebras zeitnah stattfindet."

Beide Clubs wollten schon in der kommenden Saison gemeinsam starten. Das klappt aus zeitlichen Gründen nicht. Jetzt soll der Fusionsclub ab der Spielzeit 2014/2015 auflaufen. Trippe erklärte, dass sich BW Wesel der Viktoria anschließen wird. Beide Vereine sollen sich im neuen Clubnamen wiederfinden. "Wir werden gleichberechtigte Partner sein. Kein Verein muss seine Identität aufgeben", sagte Trippe.

(RP)
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