Fußball Vier Feldverweise beim Sieg des SV Bislich

Wesel · Der Fußball-Bezirksligist schafft auf eigenem Platz in einer Partie mit unzähligen Nickligkeiten einen 2:1-Erfolg gegen den RSV Praest. Der Gastgeber muss am Ende um den Erfolg bangen, weil er in der ersten Hälfte viele Chancen ausließ.

 Kai Sprenger (rechts) - hier verfolgt von den RSV-Spielern Markus Jansen (links) und Michael Schulz - vergab in dieser Szene eine der guten Chancen, die der SV Bislich in der ersten Halbzeit hatte. Sprenger handelte sich später unnötig eine Gelb-Rote Karte ein.

Kai Sprenger (rechts) - hier verfolgt von den RSV-Spielern Markus Jansen (links) und Michael Schulz - vergab in dieser Szene eine der guten Chancen, die der SV Bislich in der ersten Halbzeit hatte. Sprenger handelte sich später unnötig eine Gelb-Rote Karte ein.

Foto: Bosmann

Der SV Bislich und der RSV Praest werden in diesem Fußball-Leben wohl so schnell keine Freunde mehr. Zum dritten Mal in Folge lieferten sich die Bezirksligisten gestern auf Bislicher Rasen ein Duell, das von unzähligen Nickligkeiten, ruppigen Fouls sowie viel Hektik auf dem Feld und an der Linie geprägt war. Der Gastgeber gewann die Partie, bei der am Ende nach jeweils zwei Platzverweisen für beide Teams nur noch 18 Kicker auf dem Feld standen, mit 2:1 (2:1). Doch das sportliche Geschehen wurde an die Seite gedrängt, weil es in der Begegnung, die Schiedsrichter Alexander Nawrath wegen eines Gewitters für 15 Minuten unterbrechen musste, viele unschöne Szenen gegeben hatte.

Die beiden Übungsleiter konnten sich nach dem Abpfiff jedenfalls nicht erklären, warum es im Duell der beiden Teams, die den Titelgewinn in der letzten Saison knapp verpasst hatten, wieder so hoch hergegangen war. "Ich weiß nicht, woran das liegt", sagte der Bislicher Coach Dennis Lindemann. Er freute sich zwar darüber, dass seiner Mannschaft mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel ein optimaler Start geglückt ist. "Doch jetzt müssen wir erst einmal sehen, dass wir am nächsten Sonntag ein vernünftiges Team auf die Beine bringen", sagte Lindemann. Denn Kai Sprenger, der sich wegen einer Unsportlichkeit eine berechtigte Gelb-Rote Karte einhandelte (72.), und Ertug Cosgun, der nach einem Zweikampf zu Unrecht die Ampelkarte erhielt (83.), sind dann gesperrt. Und gestern fehlten in Moritz Schiermeister (Knieverletzung), Marc Ressel (beruflich verhindert) und Andreas Mansfeld (private Grüne) ohnehin schon wichtige Kräfte.

Auch der Praester Coach Roland Kock konnte sich die vielen Turbulenzen im Spiel nicht erklären. "Ich habe meine Leute an der Bank immer wieder aufgefordert, die Ruhe zu bewahren - vergeblich", sagte Kock. Er haderte vor allem mit dem zweiten Platzverweis gegen sein Team. Dennis Thyssen hatte wegen einer angeblichen Schwalbe die Gelb-Rote Karte gesehen (63.). Dabei war er von einem Bislicher Spieler im Strafraum ins Straucheln gebracht worden. "Da ist uns ein Elfmeter und der mögliche Ausgleich verweigert worden", sagte Kock.

Keinen Zweifel gab's an der Berechtigung der Roten Karte für Michael Szczepinski (13.). Der Abwehrspieler hatte mit einem Handspiel in Strafraum das Bislicher Führungstor durch den überragenden Alpha Samoura verhindert, nachdem RSV-Torhüter Markus Jansen den Ball kurz vor dem Strafraum vertändelt hatte. Samoura verwandelte den Strafstoß mit einem lässigen Lupfer zum 1:0.

Berechtigt war zweifelsohne auch der Sieg des SV Bislich. Die Mannschaft legte eine sehr gute erste Halbzeit hin. Sie ließ sich auch durch den Praester Ausgleich nicht aus dem Rhythmus bringen. Der Bislicher Keeper Sven Scholten wehrte einen von Yasin Cagatay verursachten Handelfmeter von Juri Wolff ab, ehe Marcel Wolter im Nachschuss traf (25.). Cagatay machte seinen Fehler kurz danach wieder gut, als er per Kopf zum 2:1 für den SVB traf, der in der ersten Hälfte ein halbes Dutzend erstklassiger Chancen vergab.

Der Gastgeber hatte am Ende Glück, dass seine Abschlussschwäche nicht bestraft wurde. Der RSV Praest drängte in den letzten Minuten, als die Kräfteverhältnisse wieder ausgeglichen waren, auf den Ausgleich. "Da haben wir um ein weiteres Gegentor gebettelt", sagte Dennis Lindemann. Der Gast konnte das allerdings nicht ausnutzen, weil er in der Offensive nicht konsequent genug agierte.

(RP)
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