Fußball Urgestein in der Chefrolle
Interimstrainer Peter Hülsevoort tritt heute mit BW Dingden zur Nachholpartie in der Bezirksliga beim BV Kellen an. Der 43-Jährige, der dem Club stets treu blieb, soll bei den Blau-Weißen einmal mehr den Feuerwehrmann spielen.
Blau-Weiß Dingden und Peter Hülsevoort – das ist wie Topf und Deckel, Max und Moritz oder Köln und Karneval. Diese Beiden gehören einfach zusammen. Und das schon seit 37 Jahren. So lang ist der heute 43-Jährige bereits Mitglied bei seinem Heimatverein, den er in dieser Zeit auch als aktiver Fußballer nie verlassen hat. Seit knapp einer Woche trainiert er nun die erste Mannschaft von BW Dingden, die heute Abend (20 Uhr) beim BV Kellen zum richtungsweisenden Nachholspiel im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksliga antritt.
Mehrfacher Rücktritt vom Rücktritt
Hülsevoort, der nach der Entlassung von Jörg Gonschior das Team gemeinsam mit Christoph Kock, einem weiteren Dingdener Urgestein übernommen hat, spielt bei BWD nicht zum ersten Mal den Feuerwehrmann. Vor fünf Jahren beendete er seine Karriere in der ersten Mannschaft und wollte danach eigentlich nur noch ein Jahr für die vereinsinterne "Zweite" auflaufen. Da dieser aber in den vergangenen, wie auch in dieser Spielzeit in der Kreisliga A, regelmäßig zum Saisonende der Absturz in die Kreisliga B drohte, ließ sich Hülsevoort immer wieder zum Kicken überreden und wurde so gesehen gleich mehrfach reaktiviert. So wurden aus dem geplanten einen, schließlich doch noch einmal drei weitere Jahre als Spieler der zweiten Mannschaft, in der der Stürmer das Team mit seinen Toren vor dem Abstieg rettete.
"Jetzt ist aber definitiv Schluss", sagt Hülsevoort, für den der Wechsel zu einem anderen Club nie ein Thema war. "Natürlich gab es mal Angebote von anderen Vereinen. Aber die Verbundenheit zur Heimat war mir einfach immer wichtiger", beschreibt das Dingdener Urgestein seine besondere Beziehung zum Club der Blau-Weißen, den er nun erneut vor dem Abstieg retten soll. Diesmal aber nicht auf dem Feld, sondern an der Seitenlinie. Der Interimsjob beim Bezirksligisten ist Hülsevoorts erste Trainerstation im Seniorenbereich. Nach der Saison übernimmt bekanntlich Sven Westhus das Kommando am Mumbecker Bach. "Christoph Kock und ich wollen uns natürlich mit dem Klassenerhalt verabschieden", verdeutlicht Hülsevoort.
Ein "Sechs-Punkte-Spiel"
Seinen Einstand hätte der 43-Jährige sich schöner kaum ausmalen können. Zur Premiere gab's am letzten Sonntag einen überraschenden 5:1-Erfolg bei Spitzenreiter Borussia Bocholt. BW Dingden trennt damit nur noch das schlechtere Torverhältnis vom ersten Nichtabstiegsplatz, den aktuell ausgerechnet der heutige Gegner belegt. "Deshalb ist es ein Sechs-Punkte-Spiel. Wir dürfen heute auf keinen Fall verlieren", weiß Peter Hülsevoort, der zuletzt im Training den Konkurrenzkampf anheizte. Verzichten muss das Trainerduo von BWD heute lediglich auf Kay Joosten (Entzündung im Knie).
