Aus Den Vereinen TuS von höchster Stelle ausgezeichnet

Schermbeck · Der TuS Gahlen erhält im Rahmen seines 100. Geburtstages von Joachim Gauck die Sportplakette des Bundespräsidenten. Die Ehrung ist das Sahnehäubchen auf das überaus gelungene Jubiläumsjahr des Vereins.

 Friedhelm Wischerhoff, Hedwig Wolters und Heinz Vengels (sitzend v.l.) begleiteten den TuS-Vorsitzenden Gerhard Rusch (stehend, r.) zur Übergabe der Sportplakette durch Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter (l.).

Friedhelm Wischerhoff, Hedwig Wolters und Heinz Vengels (sitzend v.l.) begleiteten den TuS-Vorsitzenden Gerhard Rusch (stehend, r.) zur Übergabe der Sportplakette durch Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter (l.).

Foto: Scheffler

Gerhard Rusch ist in diesen Tagen mächtig stolz auf seinen Verein. Im Rahmen des 100-jährigen Geburtstages des TuS Gahlen hat der Vorsitzende auch allen Grund dazu. Nach den Feierlichkeiten gab es nun das Sahnehäubchen. "Eine Urkunde, die von einem Bundespräsidenten unterschrieben wurde, haben wir noch nie bekommen", stellte Rusch fest. Umso mehr freute sich der Vorsitzende des TuS, als ihm die von Joachim Gauck unterzeichnete Urkunde zusammen mit der Sportplakette des Bundespräsidenten vom Schermbecker Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter im Rathaus überreicht wurde.

Um die seit 1984 regelmäßig verliehene Plakette des Bundespräsidenten zu bekommen, musste der TuS lediglich nachweisen, dass er in diesem Jahr genau 100 Jahre alt geworden ist. Als Gerhard Rusch im Sommer die höchste Auszeichnung des Deutschen Sportbundes beantragte, konnte er bei dem einseitigen Nachweis des 100-jährigen Vereinsbestehens auf die Festschrift des Jahres 1962 und auf Friedhelm Wischerhoffs Fotosammlung zurückgreifen. Ein offizielles Dokument über eine Art Gründungsversammlung gibt es im Vereinsbestand zwar nicht, wohl aber aufgezeichnete Erinnerungen von älteren Vereinsmitgliedern aus den 1950er-Jahren.

In der Festschrift des Jahres 1962 wird eine nicht mehr vorhandene Satzung von 1912 ebenso erwähnt wie festgelegte Übungsstunden. Ältere Gahlener berichteten, dass Lehrer Erich Bovermann den Vorsitz im damaligen "Sportverein Gahlen" übernahm. Als ältestes Foto konnte Gerhard Rusch ein Bild beifügen, dass die Turner des Vereins im Jahre 1913 zeigt. Die Turner traten auf, als am 18. Oktober 1913 die 100-jährige Wiederkehr der Völkerschlacht bei Leipzig im Saal Uhlenbruck gefeiert wurde.

Die Sportplakette für den TuS Gahlen wurde am 3. September vom Bundespräsidenten unterzeichnet. Am 4. Dezember traf die Nachricht in Gahlen ein. Normalerweise wird die Auszeichnung durch das Land Nordrhein-Westfalen während einer jährlichen Zentralveranstaltung vorgenommen. Von der Möglichkeit, die Ehrung vor Ort vom Kreis Wesel oder vom Bürgermeister vornehmen zu lassen, machten die Gahlener aber gerne Gebrauch, zumal die nächste zentrale Ehrung erst im Sommer des nächsten Jahres stattfindet. "Dort wären wir wahrscheinlich untergegangen", begründete Rusch die Verlegung der Auszeichnung ins Schermbecker Rathaus. "Es ist für mich eine große Ehre, Ihnen diese Auszeichnung überreichen zu können", leitete Grüter seine Glückwünsche ein und ergänzte: "Wir Schermbecker können stolz sein, dass wir einen so erfolgreichen Verein haben."

Grüter zollte besonders der Jugendarbeit des Vereins viel Lob. Die Sportplakette soll künftig im Vereinsheim aufgehängt werden. Öffentlich getragen werden darf sie von keinem Mitglied. So sieht es die Regelung aus dem Jahre 1984 vor, in der die Plakette als "nicht tragbare Auszeichnung" im wörtlichen Sinne ausgewiesen wird.

In der Vergangenheit sind beim TuS Gahlen bereits des Öfteren einzelne Vereinsmitglieder vom Deutschen Fußball-Bund ausgezeichnet worden. Die drei Ehrenratsmitglieder Hedwig Wolters, Friedhelm Wischerhoff und Heinz Vengels, die Gerhard Rusch zur Übergabe der Sportplakette begleiteten, erinnerten beispielsweise an die Ehrung Werner Hansens oder an die Auszeichnungen für Vincenzo Marrali, Hans Stark und Hans-Werner Olbrich. Die bedeutendste Ehrung seitens des DFB erfuhr der TuS Gahlen im September während der Jubiläumsfeier. Vor einem Jahrzehnt würdigte auch der Kreis Wesel die Verdienste des Vereins.

(hes)
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