Fußball TuS Drevenack zieht Lehren aus Abstiegsjahr

Hünxe · Das Ziel Klassenerhalt in der Bezirksliga wurde auch verpasst, weil der Kader zu klein war. Künftig hat Trainer Saborowski mehr Alternativen.

 Wackelkandidat: Ugur-Deniz Aydin hat noch nicht entschieden, ob er auch in der kommenden Saison für die TuS Drevenack aufläuft.

Wackelkandidat: Ugur-Deniz Aydin hat noch nicht entschieden, ob er auch in der kommenden Saison für die TuS Drevenack aufläuft.

Foto: Bosmann

Frank Saborowski hat nicht geschafft, was er sich vorgenommen hat. Der Trainer der TuS Drevenack hatte bei seinem Amtsantritt im März 2012 erklärt, dass er sich mit der Turn- und Spielvereinigung langfristig in der Fußball-Bezirksliga etablieren will. Damals übernahm der 55-jährige Ex-Profi das Team in einer schwierigen Phase nach der Trennung von Coach Nikolay Glouhtchev. 2012 wurde der Abstieg am letzten Spieltag in einem Herzschlag-Finale verhindert. Das gelang in der gerade beendeten Spielzeit nicht. Deshalb stellt Saborowski enttäuscht fest: "Ich bin mit meinem ehrgeizigen Ziel gescheitert."

Doch es kam für den heimatverbundenen Saborowski überhaupt nicht infrage, dem Verein in dieser schweren Stunde den Rücken zu kehren. Er wohnt in Hünxe und "fühlt sich bei der TuS pudelwohl." Angebote von höherklassigen Vereinen lehnte er ab. "Nur wenn ich eine Anfrage eines Profi-Clubs hätte, würde ich vielleicht ins Grübeln kommen", sagt Saborowski, der früher bei LR Ahlen, der SG Wattenscheid und beim 1. FC Bocholt als Co-Trainer unter Franz-Josef Tenhagen gearbeitet hat.

Die Gründe für den Abstieg aus der Bezirksliga hat Frank Saborowski, der 118 Spiele in der Bundesliga bestritten hat, schnell ausgemacht. Der Kader war zu klein. Hinzu kamen zahlreiche Verletzungen und der eine oder andere unnötige Platzverweis. "Ich hatte oft kaum Ersatzspieler", sagt der Coach, der die Konsequenzen daraus gezogen hat. Er führte frühzeitig unzählige Gespräche mit Spielern, um den Kader zu vergrößern. "Die Verhandlungen waren kompliziert, weil ich lange zweigleisig planen musste."

Die Wunschgröße des Kaders hat er mittlerweile erreicht. 22 bis 23 Kicker sollten es sein. "Ich musste sogar vier Spielern absagen", sagt Saborowski. Nach dem Rücktritt von Abteilungsleiter Ludger Bißlich Anfang des Jahres war der Trainer bei der Zusammenstellung des Aufgebots praktisch auf sich allein gestellt. Erschwerend kam hinzu, dass der Etat verringert wurde, weil der Verein den Gürtel enger schnallt.

Zehn neue Akteure hat die TuS im Kader (siehe Info-Box). Zudem rücken zwei Kicker aus dem zweiten Team auf. "Es sind einige Spieler mit Qualität unter den Neuzugängen", sagt Saborowski. Dennoch schraubt er die Erwartungen an die neue Saison herunter, weil den Club Stammkräfte verlassen haben. Torhüter Marcel Weinkath wechselt wohl zum VfB Lohberg. Murat Dinc kehrt nach RWS Lohberg zurück. Die Brüder Mumibekir und Tajib Dema gehen vielleicht auch. Weitere Wackelkandidaten sind Ugur-Deniz Aydin und Recep Barut. "Der Abstieg ist ein Rückschritt", sagt Saborowski. "Doch vielleicht war er nötig. Jetzt starten wir einen Neuanfang."

(stgi)
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