Leichtathletik Traumziel New York Marathon

Zehn Jahre musste sich Manfred Sack gedulden, bis sein Traum vom Start bei einem der größten Laufsportereignisse der Welt im Big Apple in Erfüllung ging. Gemeinsam mit seinem Bruder Jochen Sack und dem Freund Christian Kowollik ging er ins Rennen.

Mit zehnjähriger Anlaufzeit verwirklichte sich der Voerder Manfred Sack seinen Traum: einen Start beim New York Marathon. Ursprünglich hatte er seine Teilnahme für das Jahr 2000 geplant, kurz nach seinem 50. Geburtstag. Aber erst zum nächsten runden Geburtstag klappte es jetzt. "Der Gedanke war vor meinem 50. gereift. Ich hatte die Teilnahme auch schon über einen Reiseveranstalter gebucht. Nachdem ich meine Familienmitglieder abgemeldet hatte, hat er mich aber auch rausgekickt", erinnert sich Manfred Sack.

Diesmal ging alles glatt. Und so stand er gemeinsam mit seinem Bruder Jochen Sack (64) aus Hamminkeln und dem gemeinsamen Freund Christian Kowollik (54) aus Xanten im Startbereich auf der Verrazano-Narrows-Brücke. Manfred Sack und Jochen Sack waren früher erfolgreiche Kanuten für den KC Friedrichsfeld. Jochen Sack erreichte zudem mit seinem Neffen Volker Sack im Tamdemsurfen beachtliche Erfolge. Sie gingen für den Yacht-Club Wesel aufs Brett, für den Jochen Sack heute noch bei vielen Straßenläufen startet.

Etwas enttäuscht waren die Niederrheiner darüber, dass der Veranstalter das Teilnehmerfeld erstmals in Gruppen einteilte, die mit halbstündiger Zeitverzögerung starteten. "Deshalb konnten wir nicht zusammen laufen", berichtete Manfred Sack. Er brachte aber angesichts eines Feldes von 45 350 Startern auch Verständnis für die Entscheidung der Organisatoren auf. Bereits um 7 Uhr morgens fand sich das Trio im Startbereich ein — und fröstelte bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.

Erst um 10.10 Uhr ging es für Jochen Sack und Christian Kowollik auf die Strecke, um 10.40 Uhr folgte Manfred Sack. "Da waren es höchstens neun Grad. Die Stimmung unter den Läufern und den Zuschauern war aber toll. Wir sind vom Rand der Strecke permanent angefeuert worden, teils mit unseren Namen, die auf unseren T-Shirts standen", resümierte Manfred Sack.

Ab Kilometer 35 galt es für den 60-jährigen Voerder nur noch zu "beißen", da die Kräfte langsam nachließen. "Ich habe nie an Aufgabe gedacht. Schließlich haben wir ja auch lange genug auf diesen Marathon hintrainiert", erklärte Manfred Sack, der sich auch durch die letzten Meter im Central Park quälte, ehe er erschöpft, aber glücklich die Ziellinie nach 4:36:35 Stunden überquerte. Knapp zwei Minuten schneller war Jochen Sack (4:34:48). Die beste Zeit erreichte Kowollik, der 4:10:56 Stunden benötigte.

Mit 64 Jahren gehörte Jochen Sack im Big Apple noch lange nicht zum "alten Eisen". Die ältesten Läufer kamen aus den USA: Bei den Damen überquerte die mit 83 Jahren älteste Starterin Joy Johnson aus San Jose nach 8:04:59 die Ziellinie. Der 87-jährige Sheldon Zinn erreichte in seiner Heimatstadt nach 8:08:41 den Zielpunkt "Tavern on the Green" im Central Park.

(RP)
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