Fußball Torjäger Ersoy verlässt SVS

Der Stürmer wechselt zu Viktoria Köln. Deshalb soll Charly Kuntz jetzt doch beim SV Schermbeck bleiben. Auch Nedim Djuliman und Yves Lupitu erhielten neue Angebote. Für die neue Saison sind erst elf Spieler unter Vertrag.

Nach Kapitän Savas Turhal geht auch der Torjäger von Bord. Seyit Ersoy, der in den vergangenen beiden Spielzeiten 28 Treffer für den SV Schermbeck erzielt hat, machte seine Ankündigung wahr und verlässt den Fußball-NRW-Ligisten. Der 23-jährige Stürmer wechselt zum FC Junkersdorf, der als Aufsteiger in der kommenden Saison unter dem Namen Viktoria Köln zum Liga-Rivalen des SVS wird.

Trainer Martin Stroetzel trauert dem quirligen Angreifer einerseits nach. "Stürmer mit seiner Trefferquote sind nicht auf der Straße zu finden." Andererseits war der Coach auch nicht sonderlich überrascht von den Entwicklung. "Seyit hat immer mit offenen Karten gespielt und gesagt, dass er gehen wird. Jetzt hat er Vollzug vermeldet", sagt Stroetzel.

"Es wird wie immer viel gepokert"

Der Trainer bleibt relativ gelassen, auch wenn der Kader für die neue Saison gerade einmal zur Hälfte steht. "Es ist natürlich schade, dass eine erfolgreiche Mannschaft, in die man viel Arbeit gesteckt hat, auseinanderfällt. Doch es ist ja nicht das erste Mal, dass es beim SV Schermbeck einen Umbruch gibt. Und es sind genug Spieler auf dem Markt", sagt der 45-Jährige.

Bislang stehen elf Akteure für die nächste Saison unter Vertrag (siehe Info-Kasten). Martin Stroetzel und der Sportliche Leiter Michael Benninghoff planen zudem mit Marek Klimczok, Tobias Urban und Max Bönighausen, obwohl sie noch keine neuen Verträge unterschrieben haben. Auch Mirco Urban hat mündlich zugesagt, von Westfalia Herne zum SVS zu kommen.

Das weitere Personalpuzzle gestaltet sich schwierig. "Es wird im Moment, wie in den Jahren zuvor auch, viel gepokert. Da muss man die Ruhe bewahren", sagt Benninghoff. Der SV Schermbeck will dabei versuchen, drei Akteure zu halten, die er schon abgeschrieben hatte. Nedim Djuliman, Charly Kuntz und Yves Lupitu haben ein neues Angebot erhalten, nachdem sie die erste Offerte des SVS abgelehnt haben.

Etat um 20 Prozent reduziert

Für Stürmer Kuntz, der zuletzt nicht erste Wahl war, haben sich nach Ersoys Abgang neue Perspektiven eröffnet. "Wir wollen um ihn kämpfen", meint Stroetzel. Allerdings hat der SVS schon einen Angreifer in der Hinterhand, wenn Kuntz das Angebot ausschlägt. Auch für die Defensive hat der Club bereits einen Kicker im Visier, der die Nachfolge von Savas Turhal als Abwehrchef antreten könnte.

Der Verein will sich bei der Suche nach Spielern in finanzieller Hinsicht aber keine großen Sprünge erlauben. Er hat den Etat um 20 Prozent reduziert, um mehr Mittel in den Abbau der durch den Stadionausbau entstandenen Verbindlichkeiten stecken zu können. "Wir haben in der nächsten Saison die Möglichkeit, zu sparen und nutzen sie", sagt Benninghoff.

Schließlich steht im letzten Jahr der NRW-Liga sportlich nicht allzu viel auf den Spiel. Abstiegssorgen muss sich der SVS nicht machen. Er wird auch in der Saison darauf in der fünfthöchsten Klasse auflaufen. Grund: Die NRW-Ligisten aus Westfalen, die sich nicht für die neue Regionalliga West qualifizieren, sind auf jeden Fall in der Oberliga Westfalen dabei.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort