Reitsport Toni Haßmann trumpft bei Gahlen 2014 groß auf

Schermbeck · Der 38-Jährige gewinnt am Samstagabend vor 3000 Zuschauern den Großen Preis von Gahlen. Bei der Jubiläums-Veranstaltung schafft Haßmann außerdem Erfolge in drei weiteren Springen der Klasse S.

 Toni Haßmann freute sich besonders über seinen Sieg, weil sein Pferd Contact van de Heffinck lange wegen einer Verletzung pausieren musste.

Toni Haßmann freute sich besonders über seinen Sieg, weil sein Pferd Contact van de Heffinck lange wegen einer Verletzung pausieren musste.

Foto: rp-archivFoto

Es war ein Jubiläum wie aus dem Bilderbuch für den RV Lippe-Bruch Gahlen. Erstklassiger Sport, haufenweise Komplimente für eine wieder einmal perfekte Organisation und ein enormer Zuschauerzuspruch — besser ging's wirklich nicht bei Gahlen 2014, der 20. Auflage des großen Spring-Turniers in der Halle an der Nierleistraße. Da passte es ins Bild, dass es am Samstagabend vor 3000 Zuschauern einen spektakulären Showdown beim Höhepunkt der Veranstaltung gab.

"Das war Sport vom Allerfeinsten. Viele Turnierveranstalter würden sich nach einer Besetzung, wie wir sie heute im Stechen hatten, die Finger lecken", sagte Hans Hoffrogge, seit vielen Jahren Sportlicher Leiter des Turniers, nach dem Großen Preis von Gahlen. Den Sieg im mit 10 000 Euro dotierten Drei-Sterne-Springen der Klasse S sicherte sich Toni Haßmann (Lienen) mit Contact van de Heffinck.

Der dreifache Sieger beim deutschen Springderby setzte sich im Stechen mit dem 13 Jahre alten Hengst ohne Fehler in 36,44 Sekunden knapp vor Markus Renzel (Marl) mit Cassydy (0/36,95), der den Großen Preis 2005 gewonnen hat, durch. Die ehemaligen Europameister Christian Ahlmann (Marl) mit Cornado II (4/37,91) und Markus Merschformann (Osterwick) mit Amarone (4/41,13) sowie Felix Haßmann (Lienen) mit Horse Gym's Lianos (8/33,93), Bruder des Siegers, folgten auf den Plätzen.

Der 38-jährige Toni Haßmann war für Ausrichter RV Gahlen ein Gewinner nach Maß. "Wir hätten selbstverständlich jedem der fünf Starter im Stechen den Sieg gegönnt. Doch dass in Toni Haßmann ein Reiter, der uns seit vielen Jahren die Treue hält, das Jubiläumsturnier gewinnt, freut uns besonders", sagte Georg Heger. Der stellvertretende Vorsitzender des RV Lippe-Bruch teilt sich mit Clubchefin Christiane Rittmann die Turnierleitung bei der Veranstaltung.

Für Toni Haßmann waren am Samstagabend in der rappelvollen Halle aller guten Dinge drei. Der 38-jährige Profi hatte beim Großen Preis von Gahlen schon zweimal das Stechen erreicht — zuletzt 2013. Damals hatte er den dritten Platz belegt. Dass es jetzt erstmals zum Sieg reichte, überraschte den früheren Europameister der Jungen Reiter ein wenig. "Denn ich hatte nicht das allerschnellste Pferd und sehr starke Konkurrenz. Aber es hat alles gepasst", sagte er.

Er freute sich vor allem über den Erfolg, weil sein Siegpferd wegen einer Sehnenverletzung fast zwei Jahre aussetzen musste. Der 13 Jahre alte Contact van de Heffinck bestritt in Gahlen erst sein sechstes Turnier nach der langen Pause. "Ich wusste, dass er gut in Form war und hatte mir deshalb schon gute Chancen ausgerechnet, das Stechen zu erreichen", sagte Toni Haßmann, der wie 2013 erfolgreichster Starter in der Halle an der Nierleistraße war. Denn er sicherte sich in drei weiteren S-Springen den Sieg.

Für Markus Renzel, der im Stechen als erster Starter mit Cassydy eine erstaunlich gute Zeit vorgelegt hatte, war der Erfolg von Toni Haßmann keine Überraschung. "Ein Haßmann gewinnt", hatte Renzel schon während des Normalumlaufs mit 15 Sprüngen mit einer Höhe bis 1,50 Meter prophezeit. Zu diesem Zeitpunkt stand noch überhaupt nicht fest, wer alles im Stechen in den Parcours reiten würde. Renzel, ebenfalls Stammgast in Gahlen, war "super-happy", dass er Platz zwei erreicht hatte.

Deshalb ärgerte es ihn auch nicht weiter, dass er den Erfolg knapp verpasst hatte. "Ich habe im Stechen vor dem letzten Hindernis einen Galoppsprung zu viel eingelegt. Das hat die halbe Sekunde gekostet, die mir zum Sieg gefehlt hat", sagte der Marler. Er lobte die Veranstaltung wie Toni Haßmann in den höchsten Tönen. "Es macht einfach Spaß, in Gahlen zu starten. Das Turnier hat einen enormen Stellenwert. Wenn man hier gute Ergebnisse erzielt, weiß man, wo man steht. Ich gehe jedenfalls mit einem guten Gefühl ins Jahr 2014", stellte Renzel fest.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort