Fußball SVS bringt Spitzenreiter in Bedrängnis

Schermbeck · Oberligist SV Schermbeck verliert 1:2 gegen Lippstadt. Trainer Aden gibt Schiedsrichter die Schuld an der Niederlage.

Holger Aden hatte mit seinem Personal die Seiten gewechselt. Der Coach des Fußball-Oberligisten SV Schermbeck ließ sich mit seinem Betreuerstab und den Ersatzspielern gestern auf der Bank nieder, auf der seit Jahren eigentlich das Gästeteam sitzt. "Ich wollte den Linienrichter nicht mehr ständig vor der Nase haben", begründete Aden seine Entscheidung. Die hatte er nicht zuletzt getroffen, weil er der Meinung ist, dass seine Mannschaft von den Unparteiischen zuletzt einige Male benachteiligt worden sei. Daran änderte sich auch gestern nichts. Holger Aden schimpfte nach dem 1:2 (0:2) gegen den Tabellenführer SV Lippstadt heftig über Referee Denis Magne aus dem Fußball-Kreis Arnsberg. "Wir sind wieder verpfiffen worden", sagte Aden.

Der Ex-Profi mag insofern Recht gehabt haben, dass die Führung des Favoriten zumindest äußerst umstritten war. SVS-Keeper Sven Schneider wurde beim Lippstädter 1:0 (12.) von zwei Akteuren der Gäste im eigenen Fünfmeterraum attackiert. Das hätte das Gespann ahnden müssen. Aden schoss aber bei seiner Aussage, der schwache und leblose Auftritt seines Teams in Hälfte eins sei vor allem der Leistung des Schiedsrichters geschuldet, übers Ziel hinaus. "Die Spieler haben sich nicht getraut, in die Zweikämpfe zu gehen, weil sie ständig zurückgepfiffen wurden", sagte der Coach, der kurz nach dem 0:1 wegen seiner lautstarken Kritik an den Unparteiischen auf die Tribüne geschickt worden war.

Der SVS ließ vor dem Wechsel aber vor allem den Einsatz, die Laufbereitschaft und den Mut zum Risiko vermissen. Die Folge war, dass die Mannschaft mit dem 0:2 zur Pause gut bedient war. Adrian Jevric hatte in der 39. Minute den zweiten Treffer der Gäste erzielt und dabei von einem Fehler in der Schermbecker Abwehr profitiert. Wie man einen Spitzenreiter in Bedrängnis bringen kann, zeigte der Gastgeber nach dem Seitenwechsel. Aden hatte mit der Einwechslung von zwei frischen Offensivkräften versucht, sein Team aus der Lethargie zu holen. Das gelang auch, weil der erste SVS-Angriff nach Foul an Serdar Bastürk schon zu einem Elfmeter führte, den Fatlum Zaskoku zum 1:2 (47.) verwandelte. Fortan bewegte sich der Gastgeber mit dem Ligaprimus auf Augenhöhe. Florian Gerding (65.) und Max Bönighausen (67.) besaßen die besten Chancen zum Ausgleich. Im Gegenzug hatte der jetzt aufopferungsvoll kämpfende SVS das Glück, dass Lippstadt sich bei seinem guten Konterchancen äußerst ungeschickt anstellte. Deshalb durfte der Oberligist bis zum Schluss auf einen Punkt hoffen. "Der wäre auch verdient gewesen", sagte Aden.

SV Schermbeck: Schneider - Osma, Ankomah-Kissi, Asenso, Bönighausen, Niewerth (21. Basol), Zaskoku, Turgut, Gerding, Kara (46. Nehlson), Aripek (46. Bastürk).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort