Fußball Startkapital für PSV-Tribüne

Ein Mitglied spendet dem PSV Wesel 30 000 Euro, damit die Zuschauer auf der Anlage am Molkereiweg ein Dach über dem Kopf haben. Die Arbeiten sollen schnell beginnen. Denn die Tribüne soll zur neuen Saison schon stehen.

Es war richtig ungemütlich beim letzten Auftritt des Fußball-Landesligisten PSV Wesel vor eigenem Publikum. Das lag nicht nur daran, dass sich die Temperaturen beim 0:1 im Heimspiel gegen Union Mülheim nahe dem Gefrierpunkt bewegten. Für das geneigte Publikum war es noch einige gefühlte Grad kälter, weil ein eisiger Wind über die weiten Rasenflächen der Anlage am Molkereiweg fegte. Schutz gab's nicht für die Zuschauer. Es sei denn, sie flüchteten ins warme Vereinsheim, von dem aus es freilich nur eine äußerst eingeschränkte Sicht aufs Geschehen auf dem Rasen gab.

Schon in einigen Monaten sollen es die Besucher der Spiele wesentlich komfortabler haben. Denn der Traum des PSV Wesel vom Bau einer Tribüne auf seiner Anlage geht jetzt in Erfüllung. Beim Winterfest des PSV Wesel gab's für den Vorsitzenden Fritz Spaltmann eine überaus angenehme Überraschung. Ein langjähriges Mitglied des PSV, das nicht genannt werden möchte, spendete dem Verein 30 000 Euro – zweckgebunden für den Bau einer Tribüne. Das Startkapital ist somit vorhanden. Jetzt will der Verein durchstarten, damit es bald gemütlicher bei seinen Heimpartien wird.

Pläne in der Schublade

"Wir haben die Pläne, die ein Architekt entworfen hat, schon länger in der Schublade. Jetzt können wir sie rausholen", sagt Clubchef Fritz Spaltmann. Der Bau einer Tribüne ist schon seit dem Aufstieg in die Landesliga im Jahr 2009 ein Thema für die Nummer eins im Weseler Fußball. Doch bislang hat sich in der Sache noch nicht viel bewegt, weil das nötige Kapital fehlte, die Pläne in die Tat umzusetzen. "Jetzt haben wir einen ordentlichen Grundstock und können loslegen", sagt Spaltmann, den die großzügige Spende des Mitglieds "total überrascht" hat.

Der PSV rechnet damit, dass er gut 50 000 Euro investieren muss, um die Tribüne neben das Vereinsheim und vor die dortigen Garagen zu setzen – drei Meter entfernt vom Stankett. Sie soll bis zu 50 Meter lang werden und Stehränge sowie 300 Sitzplätze haben. "Es sind aber noch einige Details zu klären. Das werden wir nach den Jahreshauptversammlung der Fußball-Abteilung und des Gesamtvereins angehen", sagt Holger Spychalski. Leiter der Fußball-Abteilung.

Jahreskarten für Sitzplätze?

Er ist wie PSV-Vorsitzender Fritz Spaltmann optimistisch, dass der Verein die noch fehlenden Gelder auftreiben wird. "Wir rechnen mit weiteren kleineren Geldspenden", meinte Spychalski. Zudem gibt es ja schon seit zwei Jahren die Idee, einen Teil des Baus über den Verkauf von Jahreskarten für die Sitzplätze zu finanzieren.

Dass der Verein auch viel Eigenleistung erbringen muss, damit die Zuschauer bald bei den Spielen ein Dach über dem Kopf haben, ist für Spychalski klar. "Das versteht sich von selbst. Und wir sind auch bereit dazu. Das ist uns die Sache allemal wert", sagt der Leiter der Fußball-Abteilung. Der Verein muss auch noch von der Stadt grünes Licht für seine Pläne erhalten. Dann kann der Startschuss fallen. Spychalski: "Wir hoffen, dass die Tribüne zur neuen Saison steht."

(RP)
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