Leichtathletik Springermeeting gefährdet

Ausbau Auestadion: Heute werden die Fundamente für die Flutlichtmasten gegossen. Die Arbeiten liegen weit hinter dem Zeitplan zurück. Das bringt die Leichtathletik-Abteilung des Weseler TV in die Bredouille.

Wolfgang Jung hatte gestern offiziell seinen letzten Arbeitstag im Weseler Rathaus. Der langjährige Sportdezernent, der vom Bündnis aus SPD, FDP und Grünen zum 31. Dezember in den Ruhestand geschickt wurde, wird nicht mehr im Amt sein, wenn das Projekt beendet wird, für das er sich in den letzten Jahren eingesetzt hat.

Die Hoffnung, die Erweiterung des Auestadions noch in diesem Jahr fertigzustellen, ist längst zerstoben. Man liegt weiter hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. Zwar geht's heute wieder ein Stück voran, weil die Fundamente für die mächtigen Masten der neuen Flutlichtanlage, die Anfang 2011 aufgestellt werden sollen, gegossen werden. Doch bis die Leichtathleten des Weseler TV im dann auf acht Laufbahnen ausgebauten Stadion wieder Wettkämpfe veranstalten können, werden noch Monate vergehen.

Das Wetter muss mitspielen

Manfred Frach bringt das in die Bredouille. Der Leichtathletik-Abteilungsleiter hat vor, das traditionelle Springermeeting am Pfingstwochenende in anderem Stil zu organisieren. Am Sonntag soll abends der erste Teil der Wettbewerbe über die Bühne gehen. Am Montag sollen nur der Weitsprung der Männer und Frauen folgen. Doch ob er diese Idee schon 2011 in die Tat umsetzen kann, bezweifelt Frach, der mit dem Stand und Verlauf der Arbeiten nicht glücklich ist. Für ihn ist das Springermeeting am 12./13. Juni "stark gefährdet".

Grund: Es ist nicht sicher, ob die neue Laufbahn bis zu diesem Zeitpunkt schon gegossen ist. Die Planer im Rathaus gehen derzeit davon aus, dass dies Ende April/Anfang Mai geschehen wird. Wenn das Wetter als große Unbekannte mitspielt. Der Kunststoffbelag kann nur aufgetragen werden, wenn es 14 Tage trocken ist. Zudem müssen tagsüber Temperaturen von mindestens 15 Grad und in der Nacht von nicht weniger als zehn Grad herrschen. Die sind im Frühjahr nicht immer garantiert.

Absage wäre ein Rückschlag

Eines ist für Frach klar. Er will das Springermeeting nur veranstalten, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind. "Auf eine Baustelle werde ich keinen Sportler einladen", sagte der Abteilungsleiter, der im April entscheiden will, ob die Weitenjagd 2011 in Wesel stattfinden kann. Eine Absage wäre ein großer Rückschlag für ihn.

"Es ist die Frage, ob man sich so etwas bei den vielen Veranstaltungen, die es mittlerweile gibt, erlauben kann", meinte Frach. Er befürchtet zudem, dass die Weseler Athleten nicht optimal vorbereitet in die Freiluft-Saison gehen, wenn sie das Stadion im April oder Mai nicht nutzen können. "Denn das sind die wichtigsten Trainingsmonate für uns."

Die Stadt weiß um Frachs Sorgen. Sie beteuert, dass es nicht ihre Schuld sei, dass die Anlage weitaus später als geplant fertig sein wird. Grund hierfür sei vor allem, dass das Land so lange mit der Zusage über die Höhe des Zuschusses gezögert habe. Deshalb hätten die Aufträge für das 700 000 Euro teure Projekt nicht mehr rechtzeitig vergeben werden können.

(RP)
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