Fußball "So schaffen wir es nicht"
Schermbeck verliert bei Westfalia Herne mit 0:3 und bleibt Vorletzter in der NRW-Liga. Trainer Stroetzel geht mit seiner Mannschaft hart ins Gericht, weil sie wieder einmal große Schwächen in der Defensive offenbart.
Der SV Schermbeck startete gestern mit einer bösen Pleite in die Wochen der Wahrheit mit drei Spielen gegen Konkurrenten im Abstiegskampf. Eine Woche nach dem 0:3 bei Alemannia Aachen II kassierte der Fußball-NRW-Ligist auch bei Westfalia Herne eine 0:3 (0:1)-Niederlage, nach der Trainer Martin Stroetzel spürbar Wirkung zeigte. "So schaffen wir es nicht", stellte Stroetzel angesichts der gravierenden Unzulänglichkeiten, die sein Team nicht zum ersten Mal in dieser Saison in der Defensive gezeigt hatte, geknickt fest.
Sechs Gegentore in zwei Spielen
Der Schermbecker Coach wollte es da auch nicht gelten lassen, dass seine Mannschaft etwas unter Wert geschlagen wurde. Denn der Gast hatte sich selbst eine Reihe bester Torchancen erspielt und war lange Zeit drauf und dran, den frühen Herner Führungstreffer aus der 16. Minute zu egalisieren. Doch das interessierte Stroetzel überhaupt nicht, weil ihn die Schwächen in der Abteilung Toreverhinderung maßlos ärgerten. "Abstiegskampf heißt vor allem, dass man an die Abwehrarbeit denken muss. Das hat die Mannschaft nicht drauf. Und deshalb ist es absolut zweitrangig, dass wir selbst auch gute Möglichkeiten hatten. Für mich zählt nur, dass wir in zwei Spielen sechs Gegentore kassiert haben", wetterte er.
"Einfach lächerlich"
Auch die Tatsache, dass sich die Situation des Vorletzten nicht verschlechtert hat, weil auch die Konkurrenz zum Teil Niederlagen kassierte, war für Stroetzel kein Trost. "Wenn einige Spieler bei uns nicht schnell umdenken, ist es egal, was die Konkurrenz macht", sagte der 45-Jährige. Er bescheinigte lediglich einem seiner Kicker eine Leistung, die für die NRW-Liga reicht. "Bis auf Marek Klimczok hatte kein Spieler das Niveau für die Liga."
Stroetzel hatte schon vor einigen Wochen auf die Schwächen seines Teams in der Abwehrarbeit reagiert und spielt seitdem mit drei defensiven Akteuren im Mittelfeld. Aber auch das nutzte gestern nichts. "Denn wir wurden ja schon nach 16 Minuten ausgekontert — einfach lächerlich", sagte der Trainer. Der SVS bestimmte das Spiel ab der 25. Minute.
Er besaß wenigstens ein halbes Dutzend guter Chancen zum 1:1, wobei Leon Einhaus (56.) nur den Pfosten traf und der eingewechselte Charly Kuntz (62.) aus kurzer Distanz am Torhüter scheiterte. Die Entscheidung fiel schließlich blitzschnell. Der SV Schermbeck kassierte erst das 0:2 (71.). Stroetzel: "Der x-te Gegentreffer nach einer Standardsituation." Höhepunkt der Abwehrschwächen war dann, dass David Müller nur 180 Sekunden später ein Eigentor zum 0:3 unterlief. Da hatte Martin Stroetzel endgültig fertig.
SV Schermbeck: C. Müller - D. Müller, Turhal, Ankomah-Kissi, Bönighausen, Jansen, Einhaus (61. Ucar), Djuliman (74. Schröder), Urban (61. Kuntz), Klimczok, Ersoy.