Fußball Roger Rütters letzte Saison beim PSV

Wesel · Der Fußball-Trainer geht beim PSV Wesel in seine 20. Spielzeit als Übungsleiter. Danach ist für den zweifachen Vater vorerst Schluss. "Ich werde in diesem Jahr noch einmal alles für die Mannschaft und den Verein geben", sagt Rütter.

 Der PSV Wesel hat eine Saison voller Tiefen hinter sich. Trainer Roger Rütter (mittlere Reihe, rechts) ist aber überzeugt davon, dass seine Kicker trotzdem eine Menge aus dem Abenteuer Oberliga gelernt haben.

Der PSV Wesel hat eine Saison voller Tiefen hinter sich. Trainer Roger Rütter (mittlere Reihe, rechts) ist aber überzeugt davon, dass seine Kicker trotzdem eine Menge aus dem Abenteuer Oberliga gelernt haben.

Foto: Peggy Mendel

Roger Rütter ist braun gebrannt aus dem verdienten Urlaub zurückgekehrt. Der Coach des PSV Wesel wirkt am gestrigen Sonntag ausgeglichen und entspannt wie lange nicht mehr. Seine Kicker werden zusammengetrommelt, es wird ein Mannschaftsfoto geschossen. Er flachst mit seinen Spielern herum, die mit flotten Sprüchen kontern. Es liegt eine kameradschaftliche Atmosphäre in der Luft. Beim PSV Wesel ist nach einem Jahr mit unzähligen Niederlagen in der Fußball-Oberliga, das mit dem erwartbaren Abstieg endete, der Spaß wieder zurückgekehrt.

Die kommende Spielzeit in der Landesliga ist das Abschiedsjahr von Coach Roger Rütter. Er trainierte bei seinem Heimatverein alle Jugendteams bis hin zur ersten Mannschaft, mit der er den größten Erfolg in der Clubgeschichte schaffte. In der Saison 2013/2014 gelang dem Team als erste Weseler Mannschaft überhaupt der Aufstieg in die Oberliga. Nach 20 Jahren an der Außenlinie wird aber nun bald erst einmal Schluss sein für Rütter. Er will mehr Zeit für Familie und Freunde haben. Ein endgültiger Abschied wird es jedoch nicht. "Ich werde bestimmt irgendwann wieder einen Job als Trainer übernehmen", sagt Rütter.

Im letzten Jahr als PSV-Trainer hat der Coach noch eine Menge vor. "Ich werde noch einmal alles für die Mannschaft und den Verein geben. Wir wollen uns taktisch weiterentwickeln und unser Spiel variabler machen", sagt Rütter. Der PSV Wesel ist in all den Jahren für ihn natürlich zur Herzensangelegenheit geworden. Deshalb wird er auch nach seinem Rückzug für seinen Nachfolger stets ein offenes Ohr haben. "Wir haben in den letzten Jahren viel aufgebaut beim PSV. Das soll nicht einfach zerbröckeln. Das ist mir ein großes Anliegen", sagt Rütter.

Der PSV-Trainer freut sich auf die neue Saison in der Landesliga, auch wenn er viele Mannschaften aus der Gruppe drei überhaupt nicht kennt. "Wir werden neue Teams und Spielstätten kennenlernen. Das wird interessant", meint er. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum er das neue Fußballjahr herbeisehnt. "Die Jungs haben letztes Jahr viel Prügel einstecken müssen. In der Landesliga wissen wir, dass wir mithalten können. Dort sind wir auf Augenhöhe", sagt Roger Rütter.

Vier Neuzugänge verpflichtete der Verein in der Sommerpause. Timo Giese (VfL Rhede), Viktor Klejonkin (SGP Oberlohberg), Admir Begic (Mülheimer SV) und Johannes Bruns (SV Bislich) verstärkten den Kader. Zudem rückte Hassan Hamazoglou aus der eigenen A-Jugend auf. Demgegenüber stehen sieben Abgänge. Jetzt gilt es, die neuen Akteure in das Team zu integrieren, das letztes Jahr aus verschiedenen Gründen nicht funktionierte.

Rütter ist zuversichtlich, dass es klappt. Auch weil die neuen Spieler gute Voraussetzungen mitbringen. "Sie können regelmäßig trainieren. Darauf haben wir diesmal geachtet. Es ist der erfahrenste Kader, den ich bisher beisammen hatte", sagt Rütter. Seine Leidenschaft als Trainer ist nach wie vor ungebrochen. Noch verschwendet er zwar kaum einen Gedanken an seinen bevorstehenden Rückzug. Doch das Ende der Ära Rütter beim PSV rückt näher.

(stgi)
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