Fußball Roger Rütter warnt vor dem SV Budberg

Wesel · Für den Trainer des Fußball-Landesligisten PSV Wesel ist das Gastspiel beim Tabellenschlusslicht viel mehr als nur eine Pflichtaufgabe. "Der Gegner hat sich bereits mit dem Abstieg abgefunden und kann deshalb frei aufspielen", meint er.

 Der PSV Wesel – hier Dario Floris (rechts) – stellt sich beim SV Budberg erneut auf einen harten Kampf ein. Für den Tabellenzweiten geht es darum, mit einem Sieg den Anschluss zum Spitzenreiter 1. FC Kleve zu halten.

Der PSV Wesel – hier Dario Floris (rechts) – stellt sich beim SV Budberg erneut auf einen harten Kampf ein. Für den Tabellenzweiten geht es darum, mit einem Sieg den Anschluss zum Spitzenreiter 1. FC Kleve zu halten.

Foto: Malz

Wie fast alle Fußball-Begeisterten ist Roger Rütter ein Fan der Bundesliga. Der Trainer des Landesligisten PSV Wesel bezieht sich gerne auf aktuelle Ereignisse in der höchsten deutschen Spielklasse, um sie in die eigene Vorbereitung auf eine Partie einzubeziehen und seine Jungs auf Fehler aufmerksam zu machen, die selbst den hoch bezahlten Profis passieren. Sein jüngstes Beispiel ist die Beinahe-Sensation von Fortuna Düsseldorf im Spiel beim FC Bayern München. Sie soll die Kicker des PSV vor dem Gastspiel beim SV Budberg warnen.

Denn auf dem Papier ist das Duell des Tabellenzweiten beim abgeschlagenen Schlusslicht, das nach 16 Spielen erst einen mageren Punkt auf dem Konto hat, eine ähnliche klare Angelegenheit, wie das Spiel der Bayern gegen den Aufsteiger aus Düsseldorf. Doch Rütter will davon nichts wissen und beruft sich auf das Bundesliga-Exempel. "Man hat es doch bei den Bayern gesehen, wie schnell das gehen kann. Am Ende haben sie noch 3:2 gewonnen, aber es war eine ganz enge Kiste. Man darf im Fußball keine Mannschaft unterschätzen. Wir müssen auch gegen den SV Budberg mit der richtigen Einstellung zu Werke gehen, sonst könnten wir ganz schnell eine böse Überraschung erleben", meint Rütter.

Dass der PSV Wesel vor dem Tabellenletzten in der Tat gewarnt sein muss, unterstreicht ein spezifischeres Beispiel von vor zwei Wochen. Da hatte der SV Budberg nämlich den 1. FC Kleve am Rande einer Blamage. Der Spitzenreiter gewann nur durch ein Tor in der Nachspielzeit glücklich mit 1:0. Eine bemerkenswerte Leistung der Budberger, die nur für Rütter keine Überraschung war. "Das Team wird höchstwahrscheinlich absteigen. Ich glaube, damit hat sich jeder im Verein bereits abgefunden. Und genau das macht die Mannschaft so gefährlich. Denn sie hat nichts mehr zu verlieren und will sich mit Sicherheit nicht mit einem Punkt am Ende der Saison aus der Landesliga verabschieden", sagt der PSV-Coach.

Er erwartet daher einen ähnlich schweren Gang, wie schon zuletzt beim 1:0-Auswärtserfolg vor 14 Tagen beim SV Straelen. Dort nahm der PSV von der ersten Minute den Kampf an. Außerdem schaffte er es, sich auf dem Ascheplatz auf die schwierigen Bedingungen einzulassen. Dies wird auch am Sonntag von Nöten sein. Denn ganz gleich, ob die Partie letztlich auf Rasen oder Asche stattfindet — Schönspielerei wird auf keinem der beiden Geläufe in Budberg möglich sein.

"So ein Spiel kann schnell eine Eigendynamik entwickeln. Wenn der Gegner erst einmal mit 1:0 in Führung geht, kann er schnell über sich hinauswachsen. Das müssen wir verhindern, denn wir wollen die drei Punkte mitnehmen. Für uns ist das ein ganz schweres Spiel. Der Gegner kann hingegen völlig frei aufspielen", meint Rütter, der in personeller Hinsicht bis auf die Langzeitverletzten und Christoph Ley alle Mann an Bord hat. Letzterer hat seine Leistenbeschwerden aber mittlerweile überwunden und soll bereits am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. "Das sieht beim Laufen schon wieder sehr gut aus. Wir freuen uns, wenn Christoph wieder dabei ist. Er ist ein wichtiger Spieler", sagt Rütter.

(RP/ac)
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