Fußball Rassismus-Vorwurf: Sportgericht spricht Antwerpen frei

Schermbeck · Im Zweifel für den Angeklagten – an diesen juristischen Leitsatz muss sich auch die Spruchkammer des Fußball-Verbandes Westfalen halten. Deshalb gab es am Dienstagabend einen Freispruch für Marco Antwerpen, Trainer des Oberligisten RW Ahlen. Antwerpen wird vorgeworfen, dass er Anfang März nach der 1:3-Niederlage seines Teams beim SV Schermbeck den togolesischen SVS-Stürmer Nassirou Ouro-Akpo rassistisch beleidigt hat.

Antwerpen hat am Ende des zweiten Verhandlungstages allerdings nur einen Freispruch zweiter Klasse erhalten. "Denn die Spruchkammer ist nicht von der Unschuld von Marco Antwerpen überzeugt. Wir nehmen ihm nicht ab, dass da nichts vorgefallen ist. Doch wir hatten das Problem, Antwerpen das nachzuweisen. Deshalb mussten wir im Zweifel für den Angeklagten entscheiden", sagte Georg Schierholz, Vorsitzender der Verbands-Spruchkammer.

Vier Zeugen, darunter Nassirou Ouro-Akpo und Günter Beck, Sponsor und ehemaliger Fußball-Abteilungsleiter des SVS, sagten an den beiden Verhandlungstagen aus, dass der Ahlener Trainer den Schermbecker Spieler rassistisch beleidigt habe. "Diese Aussagen waren für uns auch schlüssig. Allerdings wurden uns für den Vorwurf, der im Raum steht, verschiedene Tatorte präsentiert. Das war das Problem", sagte Schierholz.

Das Thema ist für Antwerpen allerdings nicht aus der Welt. Der Staatsschutz ermittelt noch gegen den Trainer.

(josch)
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