Fußball PSV wie ein Spitzenteam

Fußball · Fußball-Landesligist PSV Wesel dreht beim 2:1-Erfolg gegen den Duisburger SV 1900 in Unterzahl die Partie und schafft den dritten Sieg in Serie. Christopher Abel ist der gefeierte Held. David Mittelstädt sieht die Rote Karte.

 Timm Golley, der in dieser Szene hart attackiert wird, leitete gestern die Wende für den PSV Wesel ein. Er erzielte in der 70. Minute den wichtigen Ausgleichstreffer.

Timm Golley, der in dieser Szene hart attackiert wird, leitete gestern die Wende für den PSV Wesel ein. Er erzielte in der 70. Minute den wichtigen Ausgleichstreffer.

Foto: Jürgen Bosmann

Christopher Abel war nicht mehr zu halten. Nicht von seinem Gegenspieler, dem der kurz zuvor eingewechselte PSV-Kicker in der 89. Minute davonlief. Nicht vom gegnerischen Torwart, den er gekonnt umkurvte und anschließend den Ball zum Siegtor für seine Mannschaft einschob. Und schließlich auch nicht von seinen Mitspielern, die vergeblich versuchten, ihren Kollegen bei seinem Jubellauf einzufangen. Abel war beim 2:1 (0:1)-Erfolg gegen den Duisburger SV 1900 gestern der Matchwinner für den PSV Wesel, der damit seinen dritten Sieg in Folge in der Fußball-Landesliga schaffte.

Roger Rütter kam aus dem Grinsen anschließend nicht mehr heraus. "Es war ein super Tag. Wetter, Spiel, Ergebnis – alles hat gepasst", freute sich der PSV-Coach nach dem Abpfiff. Dabei gab er aber zu, dass er sich zwischenzeitlich auch mit einem Remis zufriedengegeben hätte. "Aber wenn die Jungs einmal ins Laufen kommen, kannst du sie von außen sowieso nicht mehr bremsen", sagte der Coach über seine Schützlinge. Die ließen sich nach dem späten Ausgleichstreffer von Timm Golley (70.) auch durch die Rote Karte gegen David Mittelstädt (84., grobes Foulspiel) nicht von ihrem Vorhaben abbringen, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Christopher Abel, den Roger Rütter in der 78. Minute in die Partie gebracht hatte, setzte diesen Plan nach feinem Zuspiel des ebenfalls eingewechselten Kevin Kirstein in die Tat um.

Gegentor aus heiterem Himmel

Dabei hatte es lange Zeit nicht nach einem Erfolg des PSV ausgesehen. Die Hausherren begannen zwar engagiert, gerieten aber durch ein Kopfballtor von Frank Cho (25.), der früher für BW Wesel spielte, überraschend mit 0:1 in Rückstand. In der Folge verloren die Akteure des PSV zusehend den Faden und diskutierten teilweise mehr auf dem Platz, als dass sie sich auf das Spiel konzentrierten. Zudem hatte der Gastgeber noch Glück, dass ein Schuss von Tim Kasaj (28.) nur an der Latte landete. So ging es nur mit einem 0:1-Rückstand in die Pause.

Rütter tippt das Ergebnis

"Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass sie weiter an sich glauben sollen und außerdem darauf gewettet, dass wir das Spiel noch 2:1 gewinnen", sagte Rütter, der Recht behielt. Nachdem Frank Cho (51.) die Entscheidung zugunsten der Gäste verpasst hatte, schlug der PSV im Stile eines Spitzenteams zweimal eiskalt zu. "Wir genießen den Moment. Es gibt aber noch keinen Grund, das Saisonziel nach oben zu korrigieren", meinte Rütter, der insgeheim vielleicht aber schon von mehr als einem einstelligen Tabellenplatz träumt. Der PSV rückte gestern auf Rang vier vor.

PSV Wesel: Erhart - Ley, Assfelder, Vos, Müller, Schweds (82. Sanders), Cwiek, Mittelstädt, Eisenstein (78. Abel), Golley, Schild (46. Kirstein).

(RP)
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