Fußball PSV Wesel zahlt nach der Pause Lehrgeld

Wesel · Der Aufsteiger unterliegt dem TuS Bösinghoven beim Heimdebüt in der Fußball-Oberliga vor 500 Zuschauern mit 1:4.

 Die Abwehr des PSV Wesel um Björn Assfelder (rechts) war in der zweiten Halbzeit überfordert. Da die Kräfte nachließen, schlichen sich Fehler ein, die man von den Spielern des PSV lange nicht gesehen hatte.

Die Abwehr des PSV Wesel um Björn Assfelder (rechts) war in der zweiten Halbzeit überfordert. Da die Kräfte nachließen, schlichen sich Fehler ein, die man von den Spielern des PSV lange nicht gesehen hatte.

Foto: Ekkehart Malz

Das Wetter war traumhaft, die Kulisse angemessen. Beim PSV Wesel war alles angerichtet für ein großes Fußballfest. Die Mannschaft konnte die hohen Erwartungen vor 500 Zuschauern beim Heimdebüt in der Oberliga allerdings nur 45 Minuten lang erfüllen. Der Aufsteiger verlor die Partie gegen den TuS Bösinghoven trotz einer 1:0-Pausenführung am Ende mit 1:4 (1:0). Dabei zahlte das Team von Trainer Roger Rütter nach dem Seitenwechsel nicht nur eine gehörige Portion Lehrgeld. Die Mannschaft zahlte ungewollt auch den Preis für die alles andere als perfekte Vorbereitung. "Die Jungs sind momentan in einem Loch. Sie hatten nach dem Aufstieg kaum Zeit abzuschalten. Darüber hinaus musste ich heute Spieler auf den Platz schicken, die eigentlich noch gar nicht fit sind", sagte Roger Rütter, der die Personalprobleme aber nicht allein für die Niederlage verantwortlich machte. "Wir haben die Gegentore praktisch selbst aufgelegt. Unser Spiel nach vorne war viel zu durchsichtig", bemängelte der Coach.

 Trainer Roger Rütter nutzte die im Vorfeld vereinbarte Trinkpause, um seinen Spielern neue Anweisungen zu geben.

Trainer Roger Rütter nutzte die im Vorfeld vereinbarte Trinkpause, um seinen Spielern neue Anweisungen zu geben.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Der PSV musste gestern neben Eray Tuncel, Stephan Sanders und Sebastian Eisenstein auch auf Marcel Dahm verzichten. Die Spielberechtigung für den Neuzugang war zwar da. Er hätte es aber aus seiner Heimat in Lübeck so kurzfristig nicht zum Anstoss geschafft. Die Gastgeber kompensierten den personellen Engpass in der ersten Halbzeit jedoch mit jeder Menge Laufarbeit. Das Spiel in die Spitze ließ zwar zu wünschen übrig. Doch gerade nach Standardsituationen war der Neuling stets gefährlich. So auch in der neunten Minute, als David Mittelstädt nach einem Freistoß von Kevin Kirstein und der Kopfballablage von Moritz Schiermeister zum 1:0 für den PSV abstaubte.

Der Traumstart gab den Hausherren Aufwind. In der Defensive kämpfte die Mannschaft leidenschaftlich. Bösinghovens Torjäger Kevin Dauser war bei den Innenverteidigern Oliver Vos und Björn Assfelder gut aufgehoben. Dennoch gab es Chancen für die Gäste. Doch wie schon vor einer Woche beim Auftaktsieg beim SV Uedesheim konnte sich der PSV auf seinen Schlussmann Patrick Erhart (10., 19.), der zweimal glänzend reagierte, verlassen. Der Gastgeber verpasste es allerdings, seine wenigen Kontergelegenheiten präzise zu Ende zu spielen. "Unser Passspiel war nicht gut. Wir haben zu viele lange und ungenaue Bälle in die Spitze gespielt", meinte Rütter. Die einzigen halbwegs brauchbaren Möglichkeiten aus dem Spiel heraus vergab Necati Güclü (36., 53.).

Nach dem Seitenwechsel durften die Zuschauer schließlich kaum noch Offensivaktionen des PSV Wesel bestaunen. Stattdessen schwanden die Kräfte. In der 69. Minute beging Marian Michels ein unnötiges Foul. Den fälligen Freistoß verwandelte Kevin Dauser im Stile eines Tor des Monats zum 1:1 für den TuS Bösinghoven. Der Torjäger der Gäste drehte nun richtig auf. Zunächst nutzte er einen Stellungsfehler von Jim Grimm zum 2:1 (71.). Sechs Minuten später bereitete er das 3:1 von Christos Pappas mustergültig vor. Den 4:1-Schlusspunkt markierte ebenfalls Pappas (84.), der einen von Jim Grimm verursachten Foulelfmeter zum 4:1 verwandelte.

PSV Wesel: Erhart - Grimm, Vos (78. Storm), Assfelder, Michels, Sengbusch (78. Ecker), Mittelstädt, Floris, Güclü, Kirstein (67. Abel), Schiermeister.

(RP)
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