Fußball PSV Wesel: „Wir sind dran“

Bezirksligist im Endspiel-Fieber: Der Kapitän glaubt fest an den Titel. Das Team will ihn Trainer Werner Lehwald zum Abschied schenken. Der Fanbus zum Finale beim Spitzenreiter TV Jahn Hiesfeld ist schon ausgebucht.

Der Kapitän ging erst 90 Minuten auf dem Platz mit gutem Beispiel voran. Dann gab er auch direkt nach dem Abpfiff den Ton an, als die wichtigste Partie in der Geschichte des PSV Wesel am Sonntag kurz vor 17 Uhr nach dem 3:0-Heimsieg gegen SF Königshardt perfekt war. „Im letzten Jahr haben wir es vergeigt. Jetzt sind wir mit dem Aufstieg dran“, sagte David Meyer, der zuvor als Libero ein überzeugender Ersatz für den verletzten Andre Vieira gewesen war.

Doppelter Aufstieg?

Keine Frage: Der Tabellenzweite der Fußball-Bezirksliga geht am Sonntag mit ganz breiter Brust ins Titel-Endspiel beim Tabellenführer TV Jahn Hiesfeld, der vor dem Saison-Finale zwar drei Punkte Vorsprung hat, aber das schlechtere Torverhältnis aufweist. Ein Sieg – und der PSV hat erstmals in der Clubgeschichte den Aufstieg in die Landesliga geschafft.

Die Euphorie ist groß im Verein, für den 2008 ein ganz besonderes Jahr werden könnte. Er hat seit Februar endlich eine Heimat auf der neuen Anlage am Molkereiweg. Die wurde übrigens vor der Rekordkulisse von 1500 Zuschauern mit einem 2:1-Sieg gegen Hiesfeld, mit dem sich der PSV damals die Herbstmeisterschaft sicherte, eingeweiht. Jetzt kann’s einen doppelten Aufstieg geben, da die zweite Mannschaft in der Kreisliga B seit Sonntag erstmals auf Platz zwei steht, der zum Sprung ins Kreisliga-Oberhaus berechtigt.

Die Mitglieder fiebern dem Endspiel-Sonntag entgegen. Der Fanbus zur Partie in Hiesfeld ist bereits ausgebucht. Holger Spychalski, Leiter der Fußball-Abteilung, rechnet damit, dass gut 400 Mitglieder der Mannschaft den Rücken stärken werden, wenn sie ihr Meisterstück machen will. Einige Jugend-Teams wollen sogar in PSV-Trikots nach Hiesfeld fahren, um das Team von Trainer Werner Lehwald anzufeuern.

Der Coach, der am Sonntag zum letzten Mal auf der Bank des Titelanwärters sitzen wird, ist der Vater des Erfolges. Er hat das Team geformt, das jetzt nach den Sternen greift. „Wir werden am Sonntag auch für den Trainer spielen. Er hat in den sechs Jahren, die er mit uns gearbeitet hat, eine Menge bewegt. Jetzt wollen wir ihm mit dem Titel einen schönen Abschied bereiten“, sagte David Meyer, der in dieser Saison enorme Fortschritte gemacht hat. Wie die Mannschaft auch, obwohl sie ab und an immer noch einen Hang zur Lässigkeit hat.

„Wir sind als Team gereift“

Am Sonntag wusste das Team aber in der Begegnung gegen SF Königshardt, was die Stunde geschlagen hat. Eine überaus konzentrierte und taktisch reife Leistung, wie sie die Mannschaft bislang nur selten gezeigt hat, war der Schlüssel zum siebten Sieg in Folge, der das Titel-Endspiel möglich machte. „Wir sind als Team gereift und haben in dieser Saison einiges weggesteckt. Jetzt werden wir in Hiesfeld 90 Minuten noch einmal alles geben“, sagte Meyer. Um den Trainer den Titel zum Abschied zu schenken. Und dem Verein zum 80-jährigen Bestehen den größten Erfolg der Geschichte zu verschaffen.

(RP)
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