Fußball PSV Wesel schafft große Überraschung

Wesel · Das zuletzt arg gebeutelte Schlusslicht der Fußball-Oberliga erreicht beim Tabellenzweiten RW Oberhausen U 23 ein 1:1. Der Außenseiter verdient sich den Punktgewinn mit einer taktisch sehr disziplinierten Leistung in der Defensive.

 Necati Güclü (am Ball) brachte den PSV Wesel bereits in der neunten Minute mit einem an ihm selbst verschuldeten Elfmeter in Führung.

Necati Güclü (am Ball) brachte den PSV Wesel bereits in der neunten Minute mit einem an ihm selbst verschuldeten Elfmeter in Führung.

Foto: Ekkehart Malz

Roger Rütter war bei jedem Wort, das er nach dem Abpfiff sagte, anzumerken, welche Bedeutung der Achtungserfolg für seine zuletzt arg gebeutelte Mannschaft hat. "Das hat richtig gut getan und ist Balsam auf unsere Wunden. Wir haben ein Lebenszeichen von uns gegeben. Das ist sehr, sehr wichtig", sagte der Trainer des PSV Wesel. Das Schlusslicht der Fußball-Oberliga sorgte gestern mit dem 1:1 (1:0) beim Tabellenzweiten RW Oberhausen U 23 für eine faustdicke Überraschung. Das Team dürfte damit wieder Selbstvertrauen getankt haben, nachdem es in den ersten beiden Partien nach der Winterpause zwei bittere Niederlagen kassiert hatte. Der Neuling verlor zunächst 1:8 beim TuS Bösinghoven. Anschließend gab es ein 2:3 gegen den SV Sonsbeck, der 45 Minuten lang zwei Akteure weniger auf dem Feld hatte.

Die Mannschaft verdiente sich den Punktgewinn beim Tabellenzweiten, der dem PSV bei seinem 3:0-Erfolg im Hinspiel noch klar die Grenzen aufgezeigt hatte, mit einer taktisch sehr disziplinierten Leistung. Dabei zahlte sich das Comeback von Marian Michels aus, der wegen eines Auslandssemesters in China fast die komplette Hinrunde verpasst hatte. Der Abwehrspieler mit Oberliga-Erfahrung verlieh der zuletzt so wackligen Defensivabteilung des PSV gehörig an Stabilität. "Er war nicht nur wegen seiner Zweikampfstärke ein Gewinn für die Mannschaft. Er hat auch immer wieder lautstark Kommandos gegeben", lobte Rütter, der sich zuletzt darüber beklagt hatte, dass sein kickendes Personal auf dem Platz zu still sei.

Ein weiterer Schlüssel zum unerwarteten Remis war, dass die Mannschaft in der Defensive so engagiert und diszipliniert wie lange nicht mehr arbeitete. Die beiden Viererketten machten die Räume für den Favoriten ganz eng, der kaum nennenswerte Torchancen hatte. "Wir haben das Zentrum immer gut zugestellt. Das haben wir in dieser Woche beim Training auch unentwegt geübt. Die Mannschaft müsste jetzt gemerkt haben, dass sie mithalten kann, wenn sie sich nicht aus der Abwehr locken lässt und mit großer Laufbereitschaft verteidigt", sagte Rütter.

Dem Außenseiter spielte dabei ein Start nach Maß in die Karten. Necati Güclü verwandelte bereits in der neunten Minute einen an ihm selbst verschuldeten Foulelfmeter zur Führung. Der Ausgleich (65.) fiel in einer Phase, als der PSV nach zwei Auswechslungen kurz nicht so gut sortiert war. "Wir hätten sogar gewinnen können, wenn wir unsere Konterchancen cleverer ausgespielt hätten", sagte Rütter.

PSV Wesel: Erhart - Abel (56. Egeling), Michels, Assfelder, Sanders, Eisenstein, Floris, M. Cwiek, Güclü, Kirstein (87. Vos), Schiermeister (52. A. Cwiek).

(RP)
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