Fußball PSV Wesel ist Tabellenführer
Fußball · Der Fußball-Landesligist gewinnt das Nachholspiel gegen den 1. FC Kleve nach einer Steigerung in der zweiten Halbzeit mit 2:1 und ist die neue Nummer eins in der Klasse. Kapitän David Mittelstädt und Sebastian Eisenstein sorgen mit ihren Treffern für die Wende.
Coach Roger Rütter und Co-Trainer Marcel Kirsch lagen sich nach dem Schlusspfiff freudetrunken in den Armen. Anschließend ballten sie die Fäuste und gratulierten ihren Schützlingen zum erfolgreich bestrittenen Kraftakt. Fußball-Landesligist PSV Wesel drehte am Mittwoch im Nachholspiel gegen den 1.FC Kleve einen 0:1-Rückstand zur Pause und gewann die Heimpartie am Ende durch großen kämpferischen Einsatz verdient mit 2:1 (0:1)
. Das wurde belohnt. Der PSV Wesel ist neuer Tabellenführer, weil der GSV Moers parallel beim 0:2 gegen Viktoria Buchholz die Chance verpasste, auf Rang eins vorzurücken. "Das war kein schöner Sieg, aber ein sehr wertvoller", sagte Rütter.
Vor der Pause ohne Torchance
Zur Pause hätten viele der rund 200 Zuschauer wohl kaum einen Cent auf den Gastgeber gewettet, der zu diesem Zeitpunkt mit 0:1 zurücklag. Denn der 1. FC Kleve war bis dahin das bessere Team. Er ging nach 27 Minuten durch ein Freistoß-Tor von Fabio Forster in Führung. Ein hartes Einsteigen von Verteidiger Björn Assfelder hatte zu dem Freistoß geführt. "Das Foul kann man pfeifen, muss man aber nicht", kommentierte Rütter die Entscheidung. Sein Team ließ sich vom Gast in der ersten Halbzeit in jeder Hinsicht den Schneid abkaufen. "Eigentlich wollten wir als die dominierende Mannschaft auftreten. Aber dazu fehlte uns die nötige Aggressivität", monierte der Coach, dessen Kicker sich vor der Pause keine Torchance erarbeiteten.
In der Kabine wusch Rütter seinen Schützlingen dann gehörig den Kopf. "Ich habe ihnen gesagt, dass wir mit Schönspielerei nichts gewinnen werden", sagte der PSV-Coach. Er konnte dann heilfroh sein, dass er den Gedanken verworfen hatte, den in Hälfte eins schwächelnden Kapitän David Mittelstädt auszuwechseln. Denn der Mittelfeldakteur nahm sich die Ansprache des Trainers in der Kabine besonders zu Herzen und ging fortan keinem Zweikampf mehr aus dem Weg. "Er wollte einige Male zwar mit dem Kopf durch die Wand. Aber David Mittelstädt hat der Mannschaft vorgelebt, wie man leidenschaftlich kämpft", lobte Rütter. Da passte es ins Bild, dass Mittelstädt auch die Wende einleitete. Der PSV-Kapitän (53.) köpfte eine maßgeschneiderte Flanke von Christoph Ley wuchtig zum 1:1 ins Tor.
Zwei Vorlagen von Christoph Ley
Auch am zweiten Treffer, der dem Gastgeber die Tabellenführung bescherte, hatte Ley maßgeblich Anteil. Nach einem Eckball des PSV-Akteurs konnte der 1. FC Kleve nicht entscheidend klären — das Spielgerät landete bei Sebastian Eisenstein (62.), der mit einem gefühlvollen Schlenzer in die lange Ecke das Siegtor und seinen fünften Saisontreffer erzielte. In der Schlussphase warf der Gast zwar noch einmal alles nach vorn. Doch in ernsthafte Bedrängnis wurde der Weseler Torhüter Patrick Erhart nicht mehr gebracht. "In der zweiten Hälfte haben wir mehr investiert. Deshalb ist der Sieg auch verdient", meinte PSV-Trainer Roger Rütter.
PSV Wesel: Erhart - Michels, Assfelder, Vos, Grimm (85. Abel), Ley, Mittelstädt, Schweds (87. N. Güclü), Floris, Kirstein (63. Cwiek), Eisenstein.
