Fußball PSV muss ein Erfolgserlebnis erzwingen

Wesel · Im Heimspiel gegen den VfL Rhede zählt für den Oberligisten nur ein Sieg, um endlich eine Kehrtwende einleiten.

 Der PSV Wesel – hier David Mittelstädt (rechts) – kassierte zuletzt sechs Niederlagen hintereinander. In den kommenden drei Spielen hat es das Team nun ausschließlich mit direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zu tun.

Der PSV Wesel – hier David Mittelstädt (rechts) – kassierte zuletzt sechs Niederlagen hintereinander. In den kommenden drei Spielen hat es das Team nun ausschließlich mit direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zu tun.

Die Rückfahrzeiten von Auswärtsspielen in der Fußball-Oberliga sind für den PSV Wesel deutlich länger als noch in der Landesliga. Spieler und Trainer hatten vor der Saison gehofft, die Heimreisen möglichst oft mit etwas Zählbarem antreten zu können. Denn nur dann lohnen sich lange Autofahrten für Amateurkicker. Es gelang dem Aufsteiger aber nur an den ersten Spieltagen, als der PSV zunächst mit 1:0 beim SV Uedesheim gewann und anschließend 2:2 beim SV Sonsbeck spielte. Nach Niederlagen hingegen, wie am vergangenen Mittwoch bei TuRU Düsseldorf, sind die Rückfahrten besonders frustrierend.

Das gilt in erster Linie für den Trainer. Für ihn begann bereits im Vereinsbus die Analyse der sechsten Pleite in Folge. "Natürlich nagen solche Spiele an mir. Wenn wir zur Pause schon 0:3 hinten gelegen hätten, wäre es etwas anderes gewesen", meint Roger Rütter. Dazu kam es aber nicht, weil Torhüter Jens Esser die Gäste lange Zeit im Spiel hielt. So ging es trotz einer schwachen Vorstellung des PSV mit einem 0:0 in die Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel war der Neuling hingegen gleichwertig. Umso ärgerlicher war letztlich die Niederlage, die durch einen vermeidbaren Gegentreffer zustande kam. Ein Abstimmungsproblem zwischen Jim Grimm und Eray Tuncel führte zum 0:1.

"TuRU hat in der ersten Hälfte ein hohes Tempo an den Tag gelegt. Das war richtig stark. Wir wussten aber, dass die Mannschaft das nicht über 90 Minuten würde durchhalten können. Genau so kam es auch. Leider konnten wir davon nicht profitieren", sagt Rütter. Nikas Egeling hatte kurz nach dem Gegentor den Ausgleich auf dem Fuß. Im entscheidenden Moment versprang dabei aber der Ball. "Das passte irgendwie. In unserer Lage kommt dann auch noch Pech dazu. Wir hatten auch noch zahlreiche Standardsituationen. Aber momentan geht der Ball halt ein paar Zentimeter am Tor vorbei", meint der PSV-Coach.

Die Leichtigkeit, die sich der PSV in der Oberliga so lange wie möglich bewahren wollte, hat die Mannschaft längst verloren. Viel Zeit nachzudenken gibt es aber nicht. Denn bereits am morgigen Sonntag steht die wichtige Heimpartie gegen den VfL Rhede auf dem Programm. "Die Stimmung ist nach wie vor gut. Die Niederlagenserie schweißt uns weiter zusammen. Wir müssen das Erfolgserlebnis jetzt aber irgendwie erzwingen", meint Rütter. Schließlich soll der Rückstand zum rettenden Ufer bis zur Winterpause nicht zu groß werden.

Die kommenden Aufgaben werden in dieser Hinsicht entscheidend sein. Der PSV ist zwar Tabellenletzter. Er verliert seine Spiele aber zumeist nur mit einem Tor Unterschied. Und die nächsten Aufgaben gegen die Mitkonkurrenten Rhede, den VfL Speldorf und die SF Baumberg scheinen durchaus machbar zu sein. "Mit ein bisschen Glück hätten wir aus den letzten drei Begegnungen schon fünf Zähler holen können. Aber in dieser Klasse weht ein anderer Wind. Viele Teams sind clever genug und bringen einen knappen Vorsprung über die Zeit", sagt Rütter, der den Spaß an dem Abenteuer Oberliga aber noch lange nicht verloren hat. "Vielleicht sind wir nur ein Jahr dabei. Mit unserem Etat wäre alles andere eine Überraschung. Deswegen muss man realistisch bleiben. Es war doch allen klar, dass wir von Anfang an gegen den Abstieg spielen würden."

(RP)
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