Fußball PSV bei ruhenden Bällen im Tiefschlaf

Wesel · Oberligist kann seinen Aufwärtstrend beim FC Kray nicht fortsetzen und verliert mit 2:7. Der Aufsteiger verteidigt an sich ordentlich, ist aber bei Standardsituationen nicht auf der Höhe. Fünf Gegentore fallen nach Eckbällen oder Freistößen.

 Sebastian Eisenstein (links) erzielte eines der beiden Tore für den PSV Wesel. Er traf in der 82. Minute nach schöner Vorarbeit von Eray Tuncel zum zwischenzeitlichen 2:6.

Sebastian Eisenstein (links) erzielte eines der beiden Tore für den PSV Wesel. Er traf in der 82. Minute nach schöner Vorarbeit von Eray Tuncel zum zwischenzeitlichen 2:6.

Foto: Bosmann

Der PSV Wesel musste gestern zwar einmal mehr eine deutliche Niederlage in der Fußball-Oberliga hinnehmen. Trainer Roger Rütter fiel es hinterher aber selten so leicht, die Gründe für die 2:7 (0:2)-Pleite beim FC Kray aufzuzeigen. "Wir haben es eigentlich ganz ordentlich gemacht. Wenn man aber fünf Gegentreffer nach Standardsituationen kassiert, kann man nicht gewinnen. Da haben wir uns einfach dusselig angestellt", sagte der PSV-Coach.

Seinen Schützlingen gelang es in der Partie beim Tabellenzweiten zunächst durchaus an die zuletzt akzeptablen Auftritte gegen die U 19 von RW Oberhausen und Germania Ratingen 04/19 (beide 1:1) anzuknüpfen. Der PSV agierte erneut aus einer kompakten Defensive und machte dem Gegner somit das Leben schwer. "Wir haben aus dem Spiel heraus nichts zugelassen, dann aber bei den ruhenden Bällen gepennt", ärgerte sich Roger Rütter.

In der 14. Minute brachte Nico Blaszak den Favoriten nach einem Freistoß mit 1:0 in Führung. Aus Rütters Sicht hätte der Treffer aber nicht zählen dürfen. "Der Spieler hat den Ball mit der Faust ins Tor geboxt. Ich glaube, dass ist nicht erlaubt", sagte er. Acht Minuten später erhöhte Kevin Barra ebenfalls nach einem ruhenden Ball auf 2:0 für den FC Kray. Der Weseler Trainer war aber auch in diesem Fall mit einer Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden. "Es hätte eigentlich Freistoß für uns geben müssen, weil der Essener Spieler den Ball vorher eingeklemmt hatte. Trotzdem dürfen wir aber bei dem anschließenden Freistoß nicht wieder denselben Fehler machen", meinte Rütter.

Sebastian Kaiser, der gestern den Vorzug vor Patrick Erhart im PSV-Tor erhielt, sah bei der Mehrzahl der Gegentreffer alles andere als gut aus. "Er hat beim 0:4 im Hinspiel eine unglückliche Rote Karte gesehen. Deshalb wollten wir ihm noch einmal die Chance geben. Er war bei den Bällen leider nicht präsent genug. Das galt aber auch für den Rest des Teams", sagte Rütter.

Nach dem Wechsel schraubte der FC Kray das Ergebnis durch die Treffer von Soufian Rami (60.), Ilias Elouriachi (72.), Nico Blaszak (76.) und Kevin Barra (77., 85.) noch weiter in die Höhe. Für den PSV Wesel trugen sich der eingewechselte Niklas Egeling (69.) und Sebastian Eisenstein (82.), der nach schöner Vorarbeit von Eray Tuncel traf, noch in die Liste der Torschützen ein. "Die Leistung war nicht so schlecht. Doch vom Ergebnis her war es leider ein Rückfall in alte Zeiten", zog Roger Rütter auf der Heimfahrt Bilanz.

PSV Wesel: Kaiser - Grimm, Michels, Assfelder, Sanders, Kirstein (77. Vos), Floris, Cwiek, Abel (59. Egeling), Eisenstein, Güclü (46. Tuncel).

(RP)
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