Badminton Plötzlich im Abstiegskampf

Der BV Wesel hatte gedacht, dass er sich keine Sorgen um den Verbleib in der Zweiten Badminton-Bundesliga machen muss. Doch vor den letzten beiden Hinrundenspielen am Wochenende steht das Team am Tabellenende.

Thorsten Hukriede macht aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. "Damit hatte ich nicht gerechnet", sagt der Routinier des BV Wesel Rot-Weiß. Der Badminton-Zweitligist hatte sich auf eine Saison ohne Sorgen um den Verbleib in der Klasse eingestellt, zumal es diesmal nur einen Absteiger gibt. Das Ziel war es sogar, ein besseres Ergebnis als Platz vier in der letzten Spielzeit zu erreichen. Jetzt steckt das Team plötzlich bis zum Hals im Abstiegskampf. Der BV steht nach fünf Partien mit 2:8-Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Und er kann nicht damit rechnen, dass sich die Situation am Wochenende erheblich verbessert, wenn die beiden letzten Hinrundenspiele anstehen.

Ruth: "Es wird richtig schwer"

Das Schlusslicht erwartet am Samstag um 14 Uhr den Dritten STC BW Solingen in der Rundsporthalle. Am Sonntag folgt ab 14 Uhr die Partie beim Tabellenzweiten BC Düren. "Da ist für uns allenfalls ein Pünktchen drin", sagt der 34-jährige Hukriede. Der Routinier und der stellvertretende Vorsitzende Andreas Ruth stellen sich deshalb darauf ein, dass der Rest der Saison zum Zitterspiel wird. "Es wird richtig schwer, den Klassenerhalt zu schaffen", sagt Ruth, der beim BV für den Bereich Leistungssport zuständig ist. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Konkurrenz noch eng beieinanderliegt. Die Rot-Weißen trennen in der ausgeglichenen Klasse gerade einmal zwei Punkte vom vierten Rang.

Entscheidend für die Entwicklung ist, dass der BV bislang kaum auf seine beiden besten Damen im Kader zurückgreifen konnte. Steffi Müller, Trainerin am Landesleistungsstützpunkt, fehlte bislang in vier der fünf Partien. Müller, die angekündigt hatte, aus beruflichen Gründen kürzertreten zu wollen, ist auch am Wochenende nicht dabei. Bereits seit mehr als einem Jahr hat die Niederländerin Ilse Vaessen wegen einer Fußverletzung kein Spiel mehr für den Zweitligisten bestritten. Ob sie am Wochenende ihr Comeback geben kann, ist äußerst fraglich. Der BV hofft jetzt, dass Steffi Müller in der Rückrunde mehr Spiele bestreitet, als sie geplant hatte. "Wir arbeiten daran, weil wir sie brauchen", sagt Ruth.

Die Nummer eins schwächelt

Weitere Baustelle ist, dass der niederländische Spitzenspieler Rune Massing in dieser Saison schwächelt. Er hat bislang nur eines seiner sechs Einzel gewonnen und die Erwartungen damit nicht annähernd erfüllt. Auch die anderen Herren leisteten sich schon den einen oder anderen schwächeren Auftritt. Thorsten Hukriede erwischte etwa beim überraschenden 3:5 im Heimspiel gegen den als Abstiegskandidaten Nummer eins angesehenen BC Südring Berlin einen schlechten Tag. "Die Niederlage gegen Berlin war der Knackpunkt", sagt Ruth. Deshalb muss plötzlich gezittert werden. Nun sind vor allem auch gute Nerven gefragt. Thorsten Hukriede weiß es und nimmt sich in die Pflicht. "Jetzt sind die Routiniers gefordert", meint er.

(RP)
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