Fußball NRW-Liga: Verband lenkt ein

Thema Sicherheit: Der Horrorkatalog ist für die nächste Saison vom Tisch. Jetzt ist erst einmal nur von Mindestanforderungen für die Zulassung die Rede. SVS-Vorsitzender Johannes Brilo: „Das ist zu schaffen.“

Der SV Schermbeck wird in den nächsten Tagen wieder Post vom Westdeutschen Fußball-Verband bekommen. Das Schreiben, das die Kandidaten für die NRW-Liga diesmal erhalten, wird weitaus angenehmer sein als der Inhalt des Briefes, der den Clubs Anfang Februar ins Haus flatterte. Denn: Der Verband rudert beim Thema Zulassung für die NRW-Liga zurück. Er teilt den Vereinen nun mit, welche Mindestanforderungen er an die Stadien in der künftig fünfthöchsten Klasse zunächst stellt. Dem SVS wird es trotzdem nicht erspart bleiben, kräftig auf dem Waldsportplatz zu investieren. Doch das, was der Verband jetzt verlangt, ist nicht annähernd mehr mit dem 72-seitigen Horrorkatalog zu vergleichen, der den Clubs vor wenigen Wochen zugestellt wurde. Der soll Grundlage bleiben, allerdings erst später umgesetzt werden.

Der Standard für die Stadien

Walter Hützen ist Präsident des Verbandes Niederrhein und Mitglied der Kommission, die entscheidet, welcher Club die Lizenz für die NRW-Liga erhält. Er teilte auf Anfrage der RP mit, welcher Standard in den Stadien vorhanden sein muss. Die Mindestanforderungen sind getrennte Eingangsbereiche für die Zuschauer, ein mit einem 2,20 Meter hohen Zaun abgetrennter Sektor für die Fans des Gästeteams, ein Konzept für den Ordnungsdienst, Lautsprecheranlage, ein Rettungs- und Fluchtwegeplan sowie ein abgesicherter Zugang für die Mannschaften zum Spielfeld. Zudem muss ein Überlassungsvertrag der Kommune, in dem sie das Hausrecht bei den Spielen an den Verein abtritt, vorliegen. Das Papier hat der SV Schermbeck schon seit Jahren. Die restlichen Anforderungen müsste er erfüllen können. „Das ist zu schaffen und hört sich schon viel besser an“, sagt Vorsitzender Johannes Brilo. Die NRW-Liga ist wieder ein Stück näher gerückt für den Oberligisten, der sportlich auf Kurs liegt.

DFB-Experte: „Alles zu kurzfristig“

„Wir wissen, dass die Vereine nicht alles von heute auf morgen erledigen können, was anfangs gefordert wurde. Darauf reagieren wir jetzt“, sagt Hützen. Allerdings soll das, was in den Zulassungsunterlagen für die NRW-Liga steht, irgendwann Standard sein. Das bestätigte auch Horst Mayer, Experte für Sicherheitsfragen beim DFB, der den Westdeutschen Verband beim Zulassungsverfahren unterstützt.

Jetzt gehe es aber erst einmal darum, „pragmatische Lösungen“ zu finden. „Wir wollen den Vereinen helfen und versuchen, alles in die Reihe zu bekommen“, sagt Mayer. Zumal der Verband die Clubs zu spät über seine Pläne unterrichtet hat. Mayer: „Die Informationen hätten früher rausgehen müssen. So war war alles zu kurzfristig.“

(RP)
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