Fußball Millimeter vor dem Ziel

Sechs Punkte Vorsprung und Platz sechs: Der SV Schermbeck hat sich nach dem 1:0 gegen den SV Lippstadt zu 99,9 Prozent für die NRW-Liga qualifiziert. Doch das Team ging nach der Partie schnell zur Tagesordnung über.

Ein kurzer Jubelschrei beim Abpfiff – und das war’s. Der SV Schermbeck ging gestern nach dem 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen den SV Lippstadt schnell zur Tagesordnung über, als wenn nichts Besonderes geschehen wäre. Dabei hat der Neuling in der Fußball-Oberliga Westfalen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sein großes Ziel schon zwei Spieltage vor Saisonschluss erreicht. Die Qualifikation für die NRW-Liga ist zu 99,9 Prozent perfekt. Denn der SVS geht jetzt mit einem Vorsprung von sechs Punkten und dem um sieben Treffer besseren Torverhältnis vor der krisengeschüttelten SpVgg. Erkenschwick, die auf dem ersten Abstiegsplatz steht und ein schweres Restprogramm hat, in die restlichen Partien.

Doch für die Spieler schien dies nach dem Abpfiff kein Grund zum überschwänglichen Jubel zu sein. Stürmer Rainer Hackenfort stellte nur fest: „Das Thema Abstieg ist durch. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, sind wir schön blöd.“ Die Verantwortlichen behandelten das Ergebnis ebenfalls eher geschäftsmäßig, auch wenn es für den Sportlichen Leiter Michael Benninghoff keine Frage mehr ist, dass der SVS sich sportlich für die NRW-Liga qualifizieren wird. „Wir haben es geschafft“, meinte Benninghoff mit Blick auf die Tabelle, in der dem Team der Sprung auf Platz sechs gelungen ist.

Stroetzel wehrte Glückwünsche ab

Lediglich Trainer Martin Stroetzel war nicht bereit, das Thema Abstiegskampf schon ganz abzuhaken. „Noch fehlt ein Punkt“, sagte er und wehrte vorzeitige Glückwünsche zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte erst einmal ab. Allerdings hat der Übungsleiter auch keinen Zweifel mehr daran, dass sein Team jetzt schafft, was das Ziel ist. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir die letzten beiden Spiele verlieren werden. Dafür sind wir viel zu gefestigt.“

Das trifft besonders auf die Abteilung Defensive zu, die gestern alles im Griff hatte und dem Gegner nur drei Schüsse aufs Tor von Schlussmann Stefan Schröder gestattete. Dass trotzdem am Ende noch ein wenig gezittert werden musste, als der SV Lippstadt in der Schlussphase mit einem zusätzlichen Angreifer auf den Ausgleich drängte, lag daran, dass der SV Schermbeck in der Offensive wieder einmal seine Chancen nicht nutzte.

Siegtor per Elfmeter

Es passte ins Bild, dass der entscheidende Treffer des überlegenen SVS aus einem vom Alexander Kaul verwandelten Elfmeter nach Foul an Dominik Milaszewski resultierte. Kaul hätte vor 350 Zuschauern dann alle Spannung aus der Partie nehmen können. Doch er alleine vergab in Hälfte zwei drei erstklassige Chancen. Rainer Hackenfort und Dirk Cholewinski machten es nicht besser.

SV Schermbeck: Schröder - Konowski, Hahn, Zepanski, Talaga, Kaul, Pascal Herzog (90. Patrick Herzog), Cholewinski, Köse (87. Nachtwey), Milaszewski, Hackenfort (90. Jansen).

(RP)
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