Triathlon Mareen Hufe startet in Florida und Australien

Wesel · Weltklasse-Triathletin fasst nach ihrer bitteren Aufgabe vor zwei Wochen beim Ironman auf Hawaii zwei neue Wettkämpfe ins Visier, um die Saison doch noch mit einem Happy-End abzuschließen.

 Mareen Hufe wird in Florida als eine von 36 Profi-Frauen an den Start gehen. "Ein Platz unter den ersten Fünf müsste dort drin sein", meint sie.

Mareen Hufe wird in Florida als eine von 36 Profi-Frauen an den Start gehen. "Ein Platz unter den ersten Fünf müsste dort drin sein", meint sie.

Foto: Privat

Zwei geplatzte Reifen, ein geplatzter Traum und bittere Tränen — so könnte man das unglückliche Aus von Mareen Hufe vor zwei Wochen beim Ironman auf Hawaii beschreiben. Es sollte für die Weltklasse-Triathletin eigentlich der Höhepunkt der Saison werden. Doch Schicksal und Technik spielten ihr einen Streich. "Warum der erste Reifen geplatzt ist, weiß ich noch immer nicht. Wir konnten mittlerweile wenigstens die Ursache für den zweiten Defekt klären. Es war ein kaputtes Ventil", berichtet die 35-Jährige, die noch immer ein wenig an ihrem Ausstieg zu knabbern hat. "Vor einigen Tagen bin ich eine Trainingsrunde um den Auesee gelaufen. Dabei ging mir vieles durch den Kopf und ich musste noch einmal ein paar Tränen verdrücken."

Doch Mareen Hufe ist Profi. Und deshalb richtet sie den Blick nun trotz der Enttäuschung nach vorne. Zweimal wird sie in dieser Saison noch in Übersee an den Start gehen. Am 2. November nimmt sie am Triathlon in Florida (USA) teil. Den Jahresabschluss bestreitet die 35-Jährige schließlich am 8. Dezember beim Wettkampf in Busselton (Australien). Dieser war von langer Hand geplant. Für den Start in Florida hat sie sich hingegen kurzfristig entschieden. "Durch die Aufgabe auf Hawaii habe ich natürlich ungewollt einige Körner sparen können. Wenn ich den Marathon noch gelaufen wäre, hätte meine Regenerationszeit einige Wochen länger gedauert. So konnte ich jetzt schon relativ frühzeitig wieder ins Training einsteigen", sagt Hufe.

Ihr Trainer Ralf Ebli hat ihr dennoch einen dosierten Übungsplan verordnet. "Ich fühle mich topfit, muss mich aber selbst ein bisschen bremsen. Momentan trainiere ich geringere Umfänge, dafür aber sehr intensiv." Am Dienstag zog sie beispielsweise einige Bahnen im Auesee — und schwamm gleich einmal persönliche Bestzeit. "Ich vertraue meinem Coach da voll und ganz. Er weiß genau, auf was ich in so einer Phase zwischen den Wettkämpfen achten muss", meint die 35-Jährige.

Neben der Sportlerin gibt es aber auch noch den Mensch Mareen Hufe. Und der hätte zumindest das Rennen in Florida nicht unbedingt gebraucht. "Ich bin ganz ehrlich. Eigentlich hatte ich mich nach Hawaii auf einige Wochen Regeneration gefreut. Ich würde gerne die schönen Herbsttage genießen und auch einmal wieder etwas naschen. Aber jetzt darf ich es nicht." Aktuell befindet sie sich aus beruflichen Gründen auf einer Messe in Düsseldorf. Selbst dort stand ihr ihr Leben als Profi-Sportlerin ein wenig im Weg. "Am Freitagabend sind einige Arbeitskollegen von mir noch schick essen gegangen. Ich musste aber leider absagen. Denn schließlich musste ich ja schon am nächsten Morgen um sieben Uhr aufstehen und trainieren", sagt Hufe, die ihren Sport nichtsdestotrotz über alles liebt und sich auch auf die beiden letzten Rennen des Jahres freut.

In Florida haben 36 Profi-Frauen für einen Start gemeldet. Mareen Hufe peilt dort genau wie in Australien einen Platz unter den ersten Fünf an. Ihre Reise in die USA beginnt am kommenden Montag. Bis dahin trainiert sie in ihrer Heimatstadt Wesel. Mit ihrem zuletzt verhexten Rad hat sie indessen keine Probleme mehr. "Ich fahre mein Rennrad jetzt auch im Training, um wieder die nötige Sicherheit für das Material zu gewinnen", sagt Hufe. So viel Pech wie auf Hawaii wird sie aber ohnehin nicht noch einmal haben. "Ich hoffe es jedenfalls", sagt die sympathische 35-Jährige, die jetzt auch wieder Lachen kann.

(RP)
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