Fußball Linda spielt für Deutschland

Linda Dallmann, die einige Jahre für den PSV Wesel kickte, hat mittlerweile sechs Länderspiele für die U 16-Nationalmannschaft bestritten. Die 16-jährige Hünxerin trägt jetzt das Trikot von Bayer Leverkusen.

Dass sie großes Talent hat, bewies Linda Dallmann schon vor Jahren. Bei Heimspielen des VfB Lohberg sorgte sie regelmäßig in den Halbzeitpausen für Unterhaltung, als sie vor der Fanschar des Dinslakener Traditionsvereins mit dem Ball jonglierte. Vermutlich hielt sie die Kugel damals schon häufiger hoch als so mancher Bezirksliga-Kicker.

Heute gehört die 16 Jahre alte Hünxerin, die einige Jahre das Trikot des PSV Wesel trug und dort auch in Jungen-Mannschaften mitspielte, zu Deutschlands besten Fußballerinnen in ihrem Alter. Unter Bundestrainer Ralf Peter lief die Offensivspielerin schon sechsmal für die U 16-Nationalmannschaft auf. Nur ein Tor im Nationaltrikot wollte Dallmann, die einst in einem Werbespot, der direkt vor der Sportschau gesendet wurde, einem Millionenpublikum zeigte, was sie am Ball so alles kann, noch nicht gelingen.

Debüt gegen Frankreich

Nachdem sie mehrere DFB-Lehrgänge besucht hatte, feierte sie ihr Debüt in der U 16 im vergangenen Mai, als sie in der Halbzeit eingewechselt wurde und die Mannschaft 1:0 gegen Frankreich siegte. Spiele mit dem Adler auf der Brust sind für die junge Hünxerin schon immer ein Traum gewesen. Deshalb bezeichnet Linda Dallmann ein Länderspiel als etwas ganz Besonderes. Damit dieser Traum noch lange weitergeht, trainiert die 16-Jährige so oft wie möglich und möchte mit viel Fleiß ihre hoch gesteckten Ziele erreichen. "Auf jeden Fall möchte ich irgendwann ganz oben mitspielen — in der Bundesliga und in der Nationalmannschaft."

Um eine bessere Perspektive zu haben, entschied sie sich im Sommer zu einem Wechsel. Sie verließ den FCR Duisburg, zu dem sie nach den Stationen STV Hünxe und PSV Wesel gewechselt war, und spielt nun in der U 17 von Bayer Leverkusen. "Ich denke, in Leverkusen kann ich am meisten für die Zukunft lernen. Nicht nur im sportlichen, sondern auch im beruflichen Bereich.

Vielleicht kann ich später einmal über den Verein eine Ausbildung machen. Diese Unterstützung ist für mich auch enorm wichtig", sagt Linda Dallmann. Noch aber besucht die Zehntklässlerin die Hünxer Gesamtschule und möchte dort zunächst ihr Abitur machen. "Vielleicht werde ich auch Sportwissenschaft studieren. Aber das weiß ich alles noch gar nicht genau", meint sie.

Nach Clubwechsel lange gesperrt

Nur eins steht in ihrem Lebenslauf schon fest: Fußball wird immer eine große Rolle spielen. Da ist es für sie nebensächlich, ob sie wie in Leverkusen im Sturm spielt oder für Deutschland im Mittelfeld auf der Außenbahn. "Ich fühle mich auf beiden Positionen wohl", meint die Hünxerin, die zuletzt vor allem eine "Trainingsweltmeisterin" gewesen ist, weil sie lange kein Pflichtspiel bestreiten konnte. Nach ihrem Wechsel von Duisburg nach Leverkusen war sie noch bis zum vergangenen Samstag gesperrt.

Erfolgreich ist die Bayer-Mannschaft als Spitzenreiter der Regionalliga zwar auch ohne Nationalspielerin Dallmann. Doch immer nur zu trainieren — donnerstags macht sie das schon bei den Bundesliga-Damen von Bayer Leverkusen, um sich an das höhere Tempo im Vergleich zur Jugend zu gewöhnen — das war der Hünxerin zu langweilig: "Ich habe den Tag, an dem ich endlich wieder spielen durfte, echt herbeigesehnt."

(RP)
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