Fußball Lehwald: „Das war’s“

Das Titelrennen in der Fußball-Bezirksliga ist entschieden: Der PSV Wesel verschenkte gestern bei der 1:2-Niederlage beim VfB Lohberg grob fahrlässig seine letzte Chance auf die Meisterschaft.

Werner Lehwald brachte die Sache kurz und prägnant auf den Punkt. „Das war’s“, stellte der Trainer des PSV Wesel fest, dem die Enttäuschung über das, was sich in den 90 Minuten zuvor vor seinen Augen abgespielt hatte, ins Gesicht geschrieben stand. Der Tabellenzweite PSV verschenkte gestern bei der 1:2 (1:1)-Niederlage beim abstiegsgefährdeten VfB Lohberg grob fahrlässig die Chance, im Titelrennen der Fußball-Bezirksliga zu bleiben. Jetzt ist alles vorbei.

Ohne Mumm und Engagement

Ohne Mumm, ohne Herz, ohne Engagement spielte die Mannschaft 90 Minuten ihr Pensum herunter, als handele es sich um eine x-beliebige Partie und nicht um eines von drei Endspielen um die Meisterschaft. Die Quittung dafür bekam der PSV serviert. Alle Titelträume sind geplatzt, weil sich der SuS Dinslaken 09 parallel beim VfL Rhede II einen 2:1-Sieg erkämpfte. Der Spitzenreiter geht nun mit einem Vorsprung von vier Punkten und dem klar besseren Torverhältnis in die verbleibenden zwei Partien. Rein rechnerisch ist zwar noch etwas drin für den PSV. Doch Lehwald wagt nicht davon zu träumen, dass seine Mannschaft die restlichen Begegnungen gewinnt und der SuS alles verliert. „Ich gratuliere dem SuS Dinslaken zur Meisterschaft“, sagte der Coach. Die Hoffnung auf den Titel ist für den PSV Wesel gestern um 16.50 Uhr gestorben.

Nicht nur Lehwald, sondern auch die vielen Anhänger des PSV unter den gut 300 Zuschauern waren entsetzt darüber, wie wenig die Mannschaft dafür getan hatte, im Rennen zu bleiben. Die ersten 20 Minuten versuchte sie noch, den Gegner mit fußballerischen Mitteln in Schach zu halten, was auch relativ gut gelang. Der PSV ging durch einen Treffer von Andre Vieira (20.) in Führung und war in diesem Moment wieder Tabellenführer. Acht Minuten lang. Nach dem Lohberger Ausgleich, bei dem der Schiedsrichter eine klare Abseitsstellung übersah, war es mit der Überlegenheit der Gäste vorbei. Sie ergaben sich dann fast widerstandslos in ihr Schicksal.

Vernichtendes Urteil

Selbst die Tatsache, dass Torhüter Patrick Erhart in der 59. Minute einen Elfmeter parierte, weckte keine neuen Lebensgeister in der Mannschaft, deren größte Chance in Hälfte zwei Dennis Derr (72.) beim Stand von 1:1 vergab. Der VfB Lohberg verdiente sich den Siegtreffer durch Sascha Grote (79.), weil er mehr Engagement zeigte. Die Versuche des PSV, das Blatt dann noch zu wenden, waren nur halbherzig. „Die Mannschaft hat nicht dokumentiert, dass sie noch Meister werden wollte“, sagte Lehwald. Ein vernichtendes Urteil. Es traf den Nagel aber auf dem Kopf.

PSV Wesel: Erhart - Vieira, Assfelder, Meyer, Sürek (58. Yumusak), Kirsch, Güzel, Derr, Tuncel (73. Schöneberg), Prietzel, Derr.

(RP)
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