Leichtathletik Kruck pulverisiert Rekord

Leichtathletik · Beim Halbmarathon des SV Schermbeck verbessert Karsten Kruck aus Duisburg die bisherige Bestmarke um mehr als sechs Minuten auf 1:14,00 Stunden. Der Plan vom gemeinsamen Sieg mit Karol Grunenberg geht aber nicht auf.

 Karsten Kruck (vorne links) und Karol Grunenberg (rechts) hatten nur anfangs Begleitung auf der Strecke. Bereits nach drei Kilometern setzte sich das Duo vom ASV Duisburg von der Konkurrenz ab.

Karsten Kruck (vorne links) und Karol Grunenberg (rechts) hatten nur anfangs Begleitung auf der Strecke. Bereits nach drei Kilometern setzte sich das Duo vom ASV Duisburg von der Konkurrenz ab.

Foto: Jürgen Bosmann

Auf den letzten Metern schaute das Spitzenduo noch einmal über die Schultern zurück. Ein Konkurrent war jedoch weit und breit nicht in Sicht. Dann griff Trainer Karsten Kruck die Hand seines Schützlings Karol Grunenberg. Die Clubkollegen vom ASV Duisburg überquerten gestern beim 22. Halbmarathon des SV Schermbeck zwar gemeinsam die Ziellinie.

Aber die haargenaue Zeitmessung machte den Plan der beiden Langstreckler zunichte, gemeinsam auf Platz eins zu laufen. Kruck absolvierte die 21,1 Kilometer lange Strecke durch den Dämmerwald in 1:14,00 Stunden. Bei Grunenberg stoppte die Uhr bei 1:14,01 Stunden. Mit seiner Spitzenzeit pulverisierte der 34-jährige Kruck den im Vorjahr aufgestellten Streckenrekord von Michael Hechler (1:20,16) um mehr als sechs Minuten.

"Abwechslungsreiche Strecke"

Dabei wollte Kruck die Lorbeeren nicht alleine ernten. Sein 25-jähriger Schützling Grunenberg habe beim Rennen einen "wesentlich längeren Atem" gehabt, so der Coach. Doch weil die beiden der Konkurrenz vom Startschuss weg auf und davon liefen, entschloss sich das Duo, die Strecke bis zum Ziel zusammen zu absolvieren. "Karol hätte noch eine Schippe drauflegen können. Aber mir zuliebe ist er etwas langsamer gelaufen", sagte Kruck. Er war von der Route durch den Dämmerwald beeindruckt. "Das ist eine wirklich schöne und abwechslungsreiche Strecke", lobte der Sieger.

Christoph Verhalen (LG Alpen), der vor zwei Wochen beim Hamminkelner Citylauf triumphiert hatte, wurde in 1:15,25 Dritter. Der 29-jährige Xantener hatte auf den ersten drei Kilometern zwar versucht, Anschluss an das Spitzenduo zu halten. "Doch das Tempo war für mich einfach zu hoch. Ich musste sie ziehen lassen", sagte Verhalen, der erst am Freitagabend beim Xantener Citylauf das Rennen über die 10 000 Meter gewonnen hatte. Schnellste Frau war die Bochumerin Steffi Rötger. Sie hatte für die Veranstaltung spontan nachgemeldet und verbesserte die 2008 aufstellte Rekordzeit von Mareen Hufe (1:30,25) auf 1:20,44 Stunden.

Zu viel Konkurrenz in der Region

Ausrichter SV Schermbeck hatte auf wenigstens 400 Teilnehmer gehofft. Doch obwohl gestern gute Bedingungen für die Langstreckler herrschten, gingen nur 383 Läufer an den Start. Ulrich Stiemer, Leichtathletik-Abteilungsleiter des SVS, der dennoch mit der Resonanz zufrieden war, hatte eine Erklärung für das Meldeergebnis parat. "In Xanten und in Münster waren am Wochenende ebenfalls Veranstaltungen. Das hat uns bestimmt 50 bis 100 Läufer gekostet", sagt Stiemer. Im kommenden Jahr will der Club den Termin so legen, dass es weniger Konkurrenz in der Region gibt. "Das ist etwas, das wir auf jeden Fall im Auge behalten", sagte der Leichtathletik-Abteilungsleiter.

(stgi)
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