Leichtathletik Kai Köllmann sprintet ins Nationaltrikot

Wesel · Der WTV-Athlet erreicht bei der Deutschen Jugend-Meisterschaft Platz vier über 200 Meter. Der Lohn: Er wird für den U 20-Länderkampf in Halle nominiert. Stefan Tigler verpasst im Hochsprung als Vierter eine Medaille denkbar knapp.

 WTV-Sprinter Kai Köllmann erreichte sein großes Ziel für die Hallen-Saison.

WTV-Sprinter Kai Köllmann erreichte sein großes Ziel für die Hallen-Saison.

Foto: WTV

Kai Köllmann (Weseler TV) hat das große Ziel erreicht, das er sich für die Hallen-Saison in der Leichtathletik gesteckt hat. "Ich möchte 2014 zum ersten Mal im Nationaltrikot starten", sagte der 17-Jährige Mitte Januar beim Sportlerball, nachdem er gerade als Wesels Sportler des Jahres ausgezeichnet worden war. Sein Wunsch wird schon in wenigen Tagen in Erfüllung gehen. Köllmann wird am ersten März-Wochenende beim U 20-Länderkampf in Halle an der Saale in der deutschen Sprintstaffel stehen.

Er verdiente sich die Nominierung durch Bundestrainer Jörg Möckel am Sonntag bei der Deutschen Jugend-Meisterschaft im Sindelfinger Glaspalast. Köllmann wurde über 200 Meter in 22,04 Sekunden Vierter. Er konnte es da leicht verkraften, dass der Traum von einem überraschenden Medaillengewinn nicht in Erfüllung gegangen war. "Die Nominierung für den Länderkampf ist für Kai viel wichtiger als eine Medaille", sagte WTV-Trainer Roman Buhl. Sein Schützling wurde zudem in den Staffel-Pool des DLV aufgenommen. Aus dem wird das Quartett ausgewählt wird, das im Juli bei der U 20-Weltmeisterschaft in Eugene (USA) startet. "Kai wird alles dafür tun, nach Eugene zu kommen. Eine kleine Chance hat er. Vielleicht kann er sie nutzen", sagte Buhl.

Wobei noch geklärt werden muss, ob bei der Trainingsarbeit für den Sommer der Schwerpunkt auf den Hürdenlauf oder die 200 Meter gelegt wird. Schließlich zählt Köllmann auch im Hürdensprint zu den Top-Nachwuchskräften im Lande, auch wenn der Deutsche U 18-Meister von 2013 das in Sindelfingen nicht ganz bestätigen konnte. Da kam für ihn im Vorlauf mit 8,25 Sekunden (Bestzeit 8,12) das Aus. Grund: Er konnte sich nicht vernünftig auf das Rennen vorbereiten, weil es nur 20 Minuten nach dem 200-Meter-Vorlauf gestartet wurde.

Noch viel knapper als Kai Köllmann, dem 0,14 Sekunden zum Bronzeplatz fehlten, verpasste sein Clubkollege Stefan Tigler bei den Titelkämpfen eine Medaille. Er wurde im Hochsprung Vierter. Der 17-jährige Gindericher überquerte wie der Drittplatzierten Anton Senft (SG Motor Arnstadt) 2,05 Meter. Tigler hatte sich aber im Gegensatz zu seinem Konkurrenten über 2,02 Meter einen Fehlversuch erlaubt.

Roman Buhl war mit dem Abschneiden seines Schützlings sehr zufrieden. "Das ist ein Super-Ergebnis nach der Fußverletzung, die er hatte. Wichtig ist für mich, dass Stefan unter Druck bei einer bedeutenden Meisterschaft in den Bereich seiner Bestleistung von 2,07 Metern gekommen ist. Und sein Sprung über 2,05 Meter war sehr gut", sagte der Trainer. Um ein Haar hätte Tigler eine neue Bestmarke aufgestellt. Die Höhe von 2,08 Metern riss er im dritten Versuch nur knapp. Der WTV-Athlet gilt nun in der Freiluft-Saison, in der im Gegensatz zur Halle die Deutschen Meisterschaften getrennt in den Klassen U 20 und U 18 ausgetragen werden, als ein Titelanwärter bei der U 18-DM.

Realistische Medaillenchancen werden dann vier weitere WTV-Athleten haben, die in Sindelfingen gegen zum Teil erheblich ältere Konkurrenz antreten mussten. Die 4 x 200-Meter-Staffel mit Simon Heweling, Stefan Tigler, Fabian Wenning und Philipp Trutenat belegte bei der Hallen-DM in 1:31,02 Minuten den 15. Platz. Mit diesem Ergebnis nimmt das Quartett in der deutschen U 18-Bestenliste Platz zwei ein. "Deshalb könnte im Sommer bei der Deutschen Meisterschaft über 4 x 100 Meter eine Medaille drin sein", sagte Buhl.

Für Simon Heweling, der einer der jüngsten Teilnehmer in Sindelfingen war und über 60 Meter in für ihn guten 7,06 Sekunden im Zwischenlauf ausschied, dürfte bei der U 18-DM ein Platz im Finale ein realistisches Ziel sein. Auch Philipp Trutenat kann dann sicherlich über die Vorläufe hinauskommen. Dort war im Sindelfinger Glaspalast für den WTV-Sprinter über 60 Meter (7,23) und 200 Meter (23,16) noch Endstation.

(RP)
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